95. Kapitel

Gottes Sohn spricht: „Ich stehe wie ein König da, der zum Streit gefordert ist. Wahrhaftig, meine feste Absicht und mein Vorsatz ist so, dass – bevor ich an einem Punkt von der Gerechtigkeit abweiche, würden Himmel und Erde und alles, was darin ist, zusammenstürzen. Aber die Absicht des Teufels ist so, dass er lieber als sich zu demütigen, haben wollte, dass es ebenso viele Höllen wie Sonnenkörnchen geben würde, und dass er ewig in ihnen alle zusammen gepeinigt würde

Sieh, nun kommen ein paar von meinen Feinden zum Gericht, und es gibt keinen größeren Abstand zwischen uns, als zwei Schritt. Ihr Banner ist aufgerichtet, ihr Schild hängt am Arm, und ihre Hand ruht auf dem Schwert, aber das ist noch nicht gezückt. Und meine Geduld ist so groß, dass ich nicht zuschlage, wenn sie nicht zuerst schlagen
Auf dem Banner des Feindes stehen drei Dinge: Schwelgerei, Gier und Geilheit. Ihr Helm ist ihre Herzenshärte, denn sie achten nicht auf die Pein der Hölle und auch nicht darauf, wie abscheulich die Sünde für mich ist. Die Öffnungen des Helmes ist die Wollust des Fleisches und der Wille, der Welt zu gefallen, denn wegen solcher Dinge laufen sie umher und sehen das, was sie nicht sehen sollte.

Ihr Schild ist der falsche Glaube, womit sie die Sünde entschuldigen und sie der Schwachheit des Fleisches zuschreiben, und es deshalb nicht für lohnend halten, für die Sünden um Vergebung zu bitten. Ihr Schwert ist der Wille, in der Sünde zu verharren, und das Schwert ist noch nicht gezückt, weil ihre Bosheit noch nicht vollendet ist. Aber das Schwert wird gezückt, wenn sie sündigen wollen, solange sie noch zu leben haben.

Und sie schlagen zu, wenn sie mit der Sünde renommieren und im Zustand der Sünde bleiben wollen. Wenn ihre Bosheit so vollkommen ist, wird eine Stimme in meiner Heerschar rufen: „Nun schlag zu!“ Da wird das Schwert meiner Strenge sie vernichten, und ein jeder wird Pein erleiden, nachdem er bewaffnet war. Ihre Seelen werden von den Teufeln ergriffen werden, die wie Raubvögel nicht das zeitlich Gute, sondern die Seelen suchen, die sie in Ewigkeit zerfleischen werden.“