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Eine Nonne namens Margareta vom Kloster Riseberga im Stift Strängnäs, die sich außerhalb des Klosters bei der Kirche von Viby im selben Stift aufhielt, erdreistete sich, die ehrwürdige Frau Birgitta zu beschimpfen und lächerlich zu machen. Sie wurde gleich von Gottes Strafe betroffen und verlor das Bewusstsein und die Fähigkeit, zu sprechen. Als sie fünf Tage in dieser Not gelegen hatte, tat Herr Nils, Pfarrer in Viby, und Bruder Bengt Nilsson aus dem Kloster Strängnäs ein Gelübde zu einer Wallfahrt nach Vadstena in ihrem Namen.

Und am Tage darauf, nämlich Mittwoch vor Palmsonntag, genas sie vollständig, und am Sonntag vor Christi Himmelfahrt löste sie fromm das Gelübde ein, das man für sie geleistet hatte, wobei sie demütig die Gnade anerkannte, die ihr widerfahren war.

Zeugen sind die, die das Gelübde für sie abgelegt hatten, sowie Herr Johan, Pfarrer in Ledeberg, Stift Linköping und Torer Johansson in Tobo, Kreis Vimmerby, die damals in Vadstena waren und sie die Gnade bekennen hörten, die ihr widerfahren war.

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Gertrud, Haushälterin bei Herrn Nils, Pfarrer in Kumla, Stift Strängnäs, erdreistete sich ebenfalls, die ehrwürdige Frau Birgitta zu verspotten. Sie wurde von einem so plötzlichen Ohrensausen und Kopfschmerzen betroffen, dass sie drei Tage lang weder sehen noch sprechen konnte. Als diese drei Tage zu Ende waren, bereute sie die Beschimpfung, und nachdem sie ein Gelübde zu einer Wallfahrt abgelegt hatte, was sie am Tage von Christi Himmelfahrt einlöste, wurde sie wieder vollständig gesund. Zeugen sind die glaubwürdigen Männer, der genannte Herr Nils und Bruder Bengt vom Dominikanerkloster in Strängnäs.
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Harald, ein Diener bei dem Adligen Henekin Molteka bei Ulvåsa im Kreise Ekebyborna, Stift Linköping, wurde von seinen Gegnern so hart mit Stöcken geschlagen, dass er zu Boden fiel und drei Tage lang wie tot dalag, außerstande, Hand oder Fuß oder ein anderes Glied zu rühren. Danach kam er wieder zu sich, und da er die schwersten Schmerzen in allen seinen Gliedern spürte, rief er Frau Birgitta an, um Linderung zu erhalten und seine Gesundheit wiederzugewinnen, indem er gelobte, als Pilger ihr Grab zu besuchen. Und in derselben Stunde stand er ganz genesen wieder auf, und um den Tag von Christi Himmelfahrt löste er mit Danksagungen sein Versprechen ein.

Zeugen sind Herr Lars, stellvertretender Pfarrer in Kaga, Stift Linköping, und Folke, Diener bei dem Adligen Gerard Snakenborg in Eneby, Kreis Nässja – dasselbe Stift, das ihn dies mit einem Eide fest beteuern hörte.
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Helena, Tochter des Bauern Sven im Hofe Sockendal im Kreise Väderstad, Stift Linköping, litt zehn Wochen an schwerster Krankheit, und die letzten neun Tage blieb sie völlig stumm und konnte weder essen noch trinken oder irgendwas tun. Deshalb tat der Vater, der am Leben seiner Tochter verzweifelte für sie ein Gelübde an Frau Birgitta, und gleich begann sie, wieder zu genesen. Am Tag von Christi Himmelfahrt hatte sie ihre volle Gesundheit wiedererlangt, und was der Vater für die Tochter gelobt hatte, das löste sie ein.
Zeugen sind Herr Tyko, Pfarrer in der genannten Gemeinde, und Johan, Bauer im genannten Hof.
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Es geschah auf dem Hof Nykhem im Kreis Borkalsla, Stift Stavanger in Norwegen, dass die zwölfjährige Torunn, Tochter der Witwe Isa, daran litt, dass die Haut über den Augen wuchs und rot und sehr dick wurde. Dadurch wurde sie ein ganzes Jahr lang blind, und die Geschwulst konnte durch keine Kunstmittel der Ärzte beseitigt werden. Als die Mutter dies bemerkte, gelobte sie, mit der Tochter zur Dienerin Gottes zu wallfahren, und gleich verschwand die Geschwulst aus dem Gesicht wie Wachs vor dem Feuer, und das Mädchen erhielt seine klare Sehkraft wieder. Die Frau mit ihrer Tochter erzählte uns dies am Tage von Christi Himmelfahrt.
Zeugen sind Torlak und Sämund, Bauern auf dem genannten Hof Salkenord.