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Ein kleiner Sohn von Johan in Sörby, Kreis Munktorp, Stift Västerås, fiel aus Unvorsichtigkeit ins Feuer und verbrannte sich so schrecklich im Gesicht, an der Brust, Händen und Armen, dass er einer Kohle glich, und keinem Menschen. Die Eltern wurden von gewaltigem Schmerz darüber ergriffen – der Junge war noch nicht sieben Jahre alt; außer anderen Prüfungen, die sie auszustehen hatten, mussten sie nun auch noch den Tod des Sohnes erleben, denn in der Stunde sah es aus, als ob er sterben würde.

Der Vater gelobte von ganzem Herzen für das Leben und die Gesundheit seines Sohnes, dass er als Pilger Gottes Dienerin besuchen würde, und innerhalb von wenigen Tagen erhielt der Junge seine volle Gesundheit wieder, wie uns sein Vater am Tag von Christi Himmelfahrt bekannte.
Zeugen sind Herr Lars, stellvertretender Pfarrer in der genannten Kirche, und Håkan in Sandstad, derselbe Kreis.

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Herr Gregorius, Pfarrer in Kil, Stift Strängnäs, hatte eine junge Dienstmagd namens Ingeborg auf seinem Hof. Am 2. Ostertag befiel sie der Teufel und plagte sie während eines ganzen Monats zwei oder dreimal jeden Tag, so dass ihr Bauch sich über ihre Brust bis zum Gesicht zu heben schien. Ihr Hausherr bemitleidete sie in ihrer Plage und leistete ein Gelübde für sie, wonach der Teufel gleich von ihr wich und ihr nicht weiter schadete, wie derselbe Herr Gregorius uns in der Oktave von Christi Himmelfahrt glaubwürdig erzählte.
Zeugen sind Peter und Styrbjörn in Hammarby, gleicher Kreis.
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Die vierjährige Cecilie, Tochter von Martin Skytte im Hofe Mem, Kreis Östra Ny, Stift Linköping, wurde lange Zeit von schlimmen Schmerzen und Schwäche geplagt, und schließlich hatte sie fünf Wochen lang ihr Augenlicht verloren. Damit sie ihre Gesundheit wiedererhalten sollte, wurde sie von ihrer Mutter Katharina nach Vadstena gebracht. Noch ehe sie an diesen Ort kam, konnte sie sich unterwegs darüber freuen, dass sie das Augenlicht und die vollständige Gesundheit des Körpers wiedererhalten hatte.
Zeugen sind Herr Peter, Pfarrer in Ny, und Herr Anders, stellvertretender Pfarrer in der Gemeinde Vimmerby, Stift Linköping, die in der Woche nach Christi Himmelfahrt in Vadstena waren und zusammen mit uns sahen, dass das Mädchen körperlich geheilt war und das klare Augenlicht wiedererhalten hatte.
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Kristina, eine Witwe auf dem Hofe und Kreise Havraljunga, Stift Lund, hatte einen siebenjährigen Sohn namens Olov, der von Geburt an lahm und stumm gewesen war. Die Mutter und eine andere Frau, die Helena hieß, trugen ihn auf ihren Schultern auf einer 10 Tage langen Reise nach Vadstena. Sie kamen am Pfingstabend hierher, und hier erhielt der Knabe noch am selben Tag die volle Fähigkeit, zu gehen und zu sprechen.

Zeugen sind Johan Brodersson aus Söderköping, Stift Linköping, Johan Welli und Henekin Grevinsmolla, Bürger in Skänninge, die von der Mutter des Jungen hörten, dass die Sache sich so zugetragen hatte, und die ihn mit eigenen Augen unbehindert gehen sahen.
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Der zehnjährige Holmsten, Sohn von Peter Fot aus dem Hofe Bråta im Kreis Ringarum Stift Linköping, stand draußen im Schärengürtel mit vielen anderen auf dem gebrechlichen Eis, um Fische zu fangen, als plötzlich ein heftiger Wind, der das Eis rundherum aufbrach. Als die Älteren dies sahen, eilen sie an Land, aber der Junge, der nicht verstand, sich in Acht zu nehmen, blieb stehen, bis das Eis in Stücke gebrochen war, so dass er nicht zum Strand kommen konnte.

Vor Schreck darüber begann der Junge wieder und wieder mit lauter Stimme zu rufen: „O heilige Birgitta, hilf mir!“ Aber der Wind blies unablässig, und das Eis löste sich in so kleine Teile auf, dass der Vater und die neun anderen Männer, die am Strand standen, den Jungen nicht länger über dem Eise sahen und dachten, dass er im Wasser stünde. Und so stand er vier oder fünf Stunden. Der Wind blies dauernd dagegen an, und er wurde ziemlich weit vom Strande abgetrieben, und der Vater und die anderen, die das mit ansahen, konnten ihm keine Hilfe bringen, weil sie keine Boote hatten.

Der Knabe hört aber trotzdem nicht auf, Frau Birgitta anzurufen, durch deren Verdienste zweifellos die göttliche Vorsehung, die alle behütet, für ihn sorgte. Denn Agmund vom Hofe Brårum und Ulrik von Vammar im genannten Kreis, die draußen waren und segelten, näherten sich ihm, und nachdem sie die kleine Eisscholle gesehen hatten, auf der er über dem Wasser stand, und die schon fast ganz und gar im Wasser aufgelöst war, nahmen sie ihn in ihr Boot.
Sie sind also Zeugen für dieses Ereignis, sowie Banka in Grännäset im selben Kreis, der am Strande stand und das sah, sowie der Vater des Jungen, der uns dies am Pfingsttag genau erzählt hat.
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Die achtjährige Margareta, Tochter von Gudvast im Dorfe Ringstad, Kreis ö. Eneby, Stift Linköping, lag neun Tage in schwerster Krankheit und aß nichts. Aber der Vater leistete für die Tochter ein Gelübde an Gottes Dienerin, und innerhalb weniger Tage erhielt sie da ihre volle Gesundheit wieder, wie er uns am Pfingsttag bekannte. Das haben Gudvast Ingemar und Thomas, Bauern im genannten Dorf, bezeugt.