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Im nächsten Jahr, also 1375, wurde der Predigerbruder Bengt aus dem Kloster in Strängnäs, der sich an der Kirche Sköllersta im selben Stift aufhielt, nachdem er die ehrwürdige Frau (Birgitta) verhöhnt hatte, ganz wahnsinnig und blieb drei Tage so. Nachdem man auf seine Bitten hin versprochen hatte, dass er zu ihr wallfahren würde, die er lächerlich gemacht hatte, wurde er mit seinen Sinnen wieder gesund.
Zeugen sind die ehrenwerten Männer Herr Nils, Pfarrer im erwähnten Sköllersta, und Herr Henekin, Pfarrer in Ekeby im selben Stift.

8
Um das Dreikönigsfest herum geschah es, dass der Bäcker Nils aus dem Dorfe Utberg, Kreis Stora Tuna in Dalarna, Stift Västerås, etwa 40 Jahre alt, der von Geburt an stumm war, von den Wunderwerken reden hörte, durch die der allmächtige Gott seine Dienerin verherrlichte, und um die Gnade zu gewinnen, reden zu können, begann er, nach Vadstena zu wallfahren. Auf dem Wege wurde das Band seiner Zunge vollständig gelöst, und mit dem Sprechvermögen begabt, konnte er mit Freuden nach Hause zurückkehren, nachdem er erst seine Wallfahrt vollendet hatte. Zeugen sind Nils und Lars, Bauern im genannten Dorf.
9
Schneider Peter aus dem Dorf Tjusbotorp Kreis Hofsta, Stift Strängnäs, wurde neun Wochen lang von schwerster Krankheit geplagt, und die letzten neun Tage war er ohne Besinnung und Sprechvermögen und konnte überhaupt nichts essen. Schließlich kam er wieder zu sich und legte ein Gelübde ab, eine Wallfahrt zum Kloster Vadstena zu unternehmen. Zu der Stunde erhielt er die volle Gesundheit wieder, und um das Dreikönigsfest herum erfüllte er demütig, was er gelobt hatte.
Zeugen sind Holmger von Götavi und Johan von Frölunda gård im selben Kreis.
10
Um die Zeit von Maria Lichtmess geschah es, dass Johann, ein Franziskanermönch in Arboga, Stift Västerås, mit unpassenden Worten die Gnade lästerte, die mit der verehrungswürdigen Frau Birgitta geschehen war. Plötzlich fiel er nieder, von Epilepsie befallen, und verlor die Sehkraft, das Gehör, das Sprechvermögen, die Fähigkeit, sich zu bewegen, und den Gebrauch seiner Sinne. Drei Tage lang lag er wie ein lebloses Holzbild da. Von seiner Not gerührt, machte Herr Arvid, Priester an der genannten Kirche, und zwei kluge Frauen in derselben Stadt, Katharina und Margareta, seinetwegen das Gelübde einer Wallfahrt zur Dienerin Gottes. In derselben Stunde stand er gesund auf und erklärte sich gern bereit, zu erfüllen, was sie für ihn gelobt hatten. Die Zeugen dafür werden nach dem nächsten Wunder genannt.
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Kettilborg, die Frau von Gunnar aus dem Dorfe Vidväg, Kreis Himmeta, Stift Västerås, lag drei Tage lang in den gefährlichsten Geburtswehen, so dass die Frauen, die bei ihr waren, ganz an ihrem Leben verzweifelten. Der Pfarrer, Herr Arnold, kam dann dorthin, um ihre Beichte zu hören, und er gab ihr den Rat, ein Wallfahrtsgelübde zur Dienerin Gottes, Frau Birgitta, zu leisten. Als sie das getan hatte, gebar sie ein gesundes Kind, und in der Zeit von Maria Lichtmess löste sie treu ihr Gelübde ein.
Zeugen sind der genannte Herr Arnold sowie Katharina und Ingefrid, ihre Nachbarinnen.
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Herr Nils, Pfarrer in Svanhals, Stift Linköping, wurde in der Fastenzeit lahm. Mit Mühe kam er nach Vadstena, um die Gesundheit wiederzuerlangen, und da wurde er innerhalb von wenigen Tagen wieder so gesund, dass wir ihn am heiligen Ostertag und an mehreren Tagen vorher die Messe zelebrieren sahen – und heute, am 24. Juli dieses Jahres, lenkt er gesund seine Gemeinde.
Zeugen sind die ehrenwerten Männer Herr Tyko, Pfarrer in Väderstad, Herr Anders, Pfarrer in Herrestad, und Herr Tyrgils vom Helgeandshus in Skänninge.