Als Frau Birgitta in Rom wohnte, sagte einmal ihr Koch boshaft zu ihr: „Meine Frau, euer Sohn Karl ist gehängt worden.“ Sie antwortete ihm: „Das möge Gott verhüten! Von wem hast du das gehört?“ „Pilger haben mir das gesagt“, behauptete er. „Gegen Schluss des Jahres starb dieser Koch, nachdem er bereut und gebeichtet hatte. Die heilige Birgitta war jedoch unruhig wegen der Errettung seiner Seele und betete.

Sieben Tage später wurde sie in einer geistlichen Vision entrückt und sah etwas wie einen Balken quer über die Hölle gelegt, und mitten auf dem Balken saß die Seele des Verstorbenen. Die Jungfrau Maria offenbarte sich und sagte: „Kein Mensch kann glauben, in welcher Angst diese Seele hier sitzt. Und das leidet er, weil er Gottes Freunde in Unruhe versetzt hat, solange er am Leben war. Du sollst aber wissen, dass er zur Zahl derer gehört, die erlöst werden.“