19. Kapitel

Als Christi Braut einmal im Gebet versunken war, kam ihr der Gedanke an den künftigen Zustand in diesem Orden, und sie wollte wissen, wie so viele Personen beiderlei Geschlechts aufzubringen sein könnten. Da offenbarte sich ihr Gottes Mutter und sagte: „Meine Tochter, du hast Sorgen wegen der Personen, die in Zukunft in diesen Orden eintreten werden. Wisse, dass mein Sohn, der diese Regel selbst diktiert hat, im voraus von tausend Personen weiß, die du kennst, und von denen du hoffst, dass sie in diesen Orden eintreten.“

Die Braut erwiderte ihr: „O meine Frau, Frauen sind leicht anzutreffen, die sich dem Orden unterwerfen, aber es wird schwer werden, Männer zu finden, die sich der Leitung einer Frau unterwerfen wollen, besonders, wenn viele von ihnen von weltlicher Klugheit aufgeblasen sind, und die Welt sie mit ihren Ehrenbezeugungen, Reichtümern und Genüssen bestrickt.“

Gottes Mutter sagte: „Es werden solche kommen, die liebend gern die Worte meines Sohnes annehmen und sie zum Nutzen ihrer Seelen und zu Gottes Ehre nutzen. Aber es werden auch andere kommen, die gegen die Worte meines Sohnes und gegen die schlichte Regel, die dir offenbart ist, nicht weniger Widerstand leisten als die Ungläubigen, die gegen die Worte Gottes und Moses in der Wüste murrten, und die Gottes Wort nach ihrem eigenen Willen deuteten.

Sei aber überzeugt, dass sich die Worte dieser Regel in bester Weise anpassen und bis zum Ende Frucht bringen. Und sei nicht über die Personen bekümmert, du meine Tochter, die in diesen Orden eintreten werden. Denn mein Sohn, er weiß, wen er rufen soll, und er wählt sie nach seinem Willen zu der Arbeit aus, die diesen Dienst ausmacht, wenn auch manche von ihnen gegen die Worte meines Sohnes aufsässig sind und nach ihrer menschlichen Auffassung die Schlichtheit dieser Worte vermessen gering achten, so wie die Weisen der Welt sich erdreisten, manchmal ihre eigenen Meinungen dem göttlichen Willen vorzuziehen, so dass sie den rechten Gehalt verderben und Irrlehren einführen.