20. Kapitel

Gottes Sohn spricht: „Wenn auch der Sohn nicht die Sünde des Vaters tragen soll, so sollen doch – weil mir drei Stände am meisten gefallen, nämlich die Jungfräulichkeit, der Witwenstand und der Ehestand, diese drei Stände vorgezogen und vor anderen geehrt werden, teils weil meine Mutter selbst in diesen drei Ständen gelebt hat.

Sie war nämlich während und nach der Entbindung die reinste Jungfrau; sie war auch wahre Mutter und Jungfrau, und sie war Witwe nach meiner Himmelfahrt, indem sie meiner körperlichen Gegenwart beraubt war. Daher soll man, wenn eine Äbtissin gewählt wird, jemanden aussuchen, die einem der drei Stände angehört. Eine Schwester aus einem anderen Stand darf nicht zur Äbtissin gewählt werden, wie enthaltsam und vortrefflich ihr Wandel auch sein mag.“