35. Kapitel

Gottes Sohn spricht: „Als ich auf Erden zusammen mit den Aposteln lebte, arbeitete ich nur dafür, was den Seelen nützte, denn es war nicht vorteilhaft oder angenehm, zugleich den Seelen und der Welt zu dienen. Deshalb versahen gläubige Männer und Frauen den körperlichen Dienst, und sie waren keine Apostel und wurden nicht so genannt, sondern sie verrichteten und erleichterten nur die Arbeit für die, die mir in einer mehr vertrauten Weise dienten, nämlich für die Apostel.

So ist es auch jetzt. Ich habe vorher mit dir über die Anzahl der Dienstmädchen meiner Mutter gesprochen, die ihr mehr vertraut als andere dienen mussten, und von denen manche schmackhafteres Essen hatten, andere waren kränklich und altersschwach, manche weniger an Arbeit gewöhnt, andere mehr auf die Meditation ausgerichtet. Also soll die Äbtissin, wenn die Notwendigkeit und der Platz dies erfordert, innerhalb der Pforte vier Frauen zur Hilfe in der Küche nehmen.

Diese sollen von reifem Alter sein, feste Sitten und einen guten Ruf haben, und sie sollen das Feuer hüten und Holz und Wasser hereinbringen, Abfall vom Kloster wegschaffen und weniger starken Schwestern bei der Arbeit helfen. Diese Küchengehilfinnen können in die Kirchen und andere Plätze im Kloster für ihre Arbeit gehen, und sie sollen ihre Zimmer nah an der Küche und der Pforte haben, so dass sie immer bereit sein können, etwas anzunehmen und Hereinzutragen, was in den Arbeitsräumen gebraucht werden soll.

Sie sollen aber nicht mit dem Konvent im Chor, im Schlafsaal oder im Speisesaal Zusammensein, sondern sie sollen außerhalb des Chores stehen, wenn sie ledig sind, und sie sollen nicht zusammen mit dem Konvent essen, sondern von den Almosen der Schwestern oder den Erfordernissen leben, mit denen sie die Äbtissin versieht. Sie sollen der Äbtissin gehorchen, und sie können im Speisesaal nach den Mahlzeiten der Schwestern essen.

Und als Erkennungszeichen sollen sie das Skapulier ohne Kapuze tragen. Wenn es unvermeidlich ist, dass etwas von Laien in der Küche getan werden muss, sollen eine oder zwei von diesen Köchinnen dabei sein und darauf achten, dass nichts gegen die Regel geschieht. Ebenso können die Brüder zwei Köche haben, wenn es nützlich und notwendig für sie ist. Die Köche sollen aber keine Mönchskutte tragen, sondern einen Mantel außerhalb des Rockes, und daran soll eine kleine Kapuze festgenäht sein, wie es bei anderen Männern mit reinem Lebenswandel Brauch ist. Wenn sie arbeiten, sollen sie den Mantel ablegen und stattdessen eine für diesen Zweck bestimmte Kapuze tragen, wie sie die Laienbrüder vom Orden St. Benedikts oder St. Bernhards haben, mit einem Gürtel aus schwarzem Leder.“