40. Kapitel

Gottes Sohn spricht: „Drei Früchte sollen von meiner Regel kommen. Die erste soll aus der Frucht entstehen, die nach der Sitte der Braut leben und doch nicht leben wollten, die, welche den Willen und die Lust des Bräutigams spüren und doch wünschen, dass sich der Wille des Bräutigams nach ihrem Willen richten soll. Diese Frucht kann die Lust des Bräutigams nicht vollkommen spüren, da sie nicht bestrebt ist, die ganze Süßigkeit des Bräutigams zu erlangen.

Die zweite Frucht ist die, die sich nach Gott sehnt und sich wünscht, an seiner Freude teilzuhaben, es aber doch schwierig findet, seine Leiden zu ertragen. Diese Frucht ist wie ein Ritter, der die Gerechtigkeit und den Anlass dazu vergisst, dass der Siegerkranz verliehen wird, der in der Zeit des Glücks eine reichliche Belohnung sucht, aber seinem Herrn in der Zeit der Mühsal und des Unglücks doch nicht folgen will.

Die dritte Frucht ist die, die nicht nur sich und all das ihre in Gottes Hände legt und auf alles verzichtet, was sie versteht, so dass sie eher wie ein Lasttier als ein Mensch wird, der allein die Freude ihres Herrn sucht und froh im Unglück ist, und demütig und zitternd in der Zeit des Glücks. Diese Frucht verdient, dass Gott in seinem Erbarmen aufsteht, und dass sie die verheißene Freude empfängt, - die, an der die Heiden sich freuen sollen, die Lauen warm werden und die Gefrorenen auftauen.“