47. Kapitel

Als die heilige Birgitta einige Tage nach dem Tode ihres Mannes sich über seine Stellung bekümmerte, umfloss sie der Geist des Herrn und entzündete sie. Im Geist entrückt, sah sie eine helle Wolke, und aus der Wolke hörte sie eine Stimme, die zu ihr sagte: „Ich bin dein Gott, der mit dir reden will.“ Sie wurde erschreckt und fürchtete, dass es ein Blendwerk des Feindes sein könnte.

Aber da hörte sie wieder: „Fürchte dich nicht, denn ich bin der Schöpfer aller und kein Betrüger. Du sollst wissen, dass ich nicht nur deinetwegen rede, sondern zur Erlösung aller Christen. Hör also, was ich sage! Du sollst meine Braut und mein Sprachrohr sein, und du sollst geistliche Dinge und himmlische Geheimnisse hören und sehen, und mein Geist wird bis zu deinem Tode bei dir bleiben. Glaube also fest, denn der, der von der reinen Jungfrau geboren wurde, litt und starb für die Erlösung aller Seelen, von den Toten aufstand und gen Himmel fuhr, das bin ich, der jetzt mit meinem Geist zu dir spricht.“