49. Kapitel

Gottes Sohn spricht zur Braut mit diesen Worten: „Ich bin wie ein Tischler, der Holzstücke im Walde haut, sie heimträgt und daraus ein schönes Bild herstellt, das er mit Farben und Konturen schmückt. Wenn seine Freunde sehen, dass das Bild mit noch schöneren Farben geschmückt werden könnte, tragen auch sie ihre Farben auf und bemalen es. So habe ich, Gott, aus dem Walde meiner Gottheit meine Werke ausgehauen und sie in dein Herz gelegt. Meine Freunde haben sie nach der Gnade, die ihnen verliehen ist, zu Büchern zusammengestellt; sie haben sie gefärbt und geschmückt.

Nun sollst du, damit sie in mehrere Sprachen übersetzt werden, alle Offenbarungsbücher mit diesen meinen Worten meinem Bischof, dem Eremiten überlassen, der sie zusammenstellen, erklären und den Sinn meines katholischen Geistes behalten soll. Mein Geist trennt nämlich manchmal meine Auserwählten von sich selber ab, so dass sie wie eine Woge meine Worte in ihren Herzen beurteilen und prüfen können, und sie nach reiflicher Überlegung klarer auslegen und besser vortragen können.

Denn wie dein Herz nicht immer imstande und warm genug ist, das vorzutragen und aufzuschreiben, das du empfindest, sondern bald erwägst du es in deinem Sinn, bald schreibst du es auf und schreibst es um, bis du zum richtigen Inhalt meiner Worte gelangst, so stieg und sank auch mein Geist bei den Evangelisten und Lehrern, denn bald trugen sie etwas vor, was berichtigt werden musste, und bald etwas, das noch einmal behandelt werden musste, manchmal wurden sie von anderen verurteilt und getadelt, und doch kamen nachher andere, die ihre Worte feiner erklärten und klarer auslegten. Trotzdem war es doch mein Geist, der allen meinen Evangelisten die Worte eingab, die sie sprachen und schrieben. Sage demselben Eremiten ferner, dass er das Amt eines Evangelisten übernimmt und ausfüllt.“