7. Kapitel

Die Mutter (Maria) spricht: „Es gibt ein Sprichwort bei euch, das lautet: „Mit einer solchen Sache kannst du mich aus dem Lande treiben.“ Und ich für meinen Teil sage nun, dass es keinen so großen Sünder auf der Welt gibt, dass ich nicht gleich bereit bin, wie ein Mutter zu ihrem Sohn zu kommen, ihn umarmt und zu ihm sagt: „Was hast du gern, mein Sohn?“ – wenn er nur in seinem Herzen sagt, dass mein Sohn, der Schöpfer und Erlöser aller, von ihm innig im Herzen geliebt wird. Und mag er sich schuldig zu der schwersten Pein der Hölle gemacht haben – wenn er nur willens wäre, sich nicht um die Ehre der Welt oder die Begierde und der Lüsternheit des Fleisches zu kümmern, was die Kirche verdammt und nichts anderes begehrt, als seinen Lebensunterhalt – so würden er und ich uns bald einig werden.

Sag also zu ihm, der den Lobgesang auf mich schreibt, nicht für seinen eigenen Ruhm oder zu seiner eigenen Belohnung, sondern zum Lobe dessen, der allen Lobes wert für alle seine Taten ist, dass ich ihn geistlich belohnen werde, so wie die Fürsten der Welt ihren Lobrednern zeitliche Belohnung geben. Denn wie eine einzige Komposition viele Noten enthält, so gefällt es Gott im Himmel, ihm für jede Note, die im Gesang ist, Kronen zugeben, und es wird über ihn gesagt werden: „Siehe, der Lobsänger kommt, der einen Gesang ohne Gedanken an zeitliches Gut komponiert hat, nur um Gottes Willen.“