71. Kapitel

Johannes der Täufer spricht): „Meine Tochter, du brauchst über den Sieg deines geistlichen Freundes nicht betrübt zu sein. Gottes Streiter und Freund hat einen schönen Sieg über Gottes Feind gewonnen. Der Feind eilte unbemerkt hinter ihm her und wollte ihn verwunden, d.h. ihn versuchen, über die Räuber zu zürnen, die ihn beraubten. Er stürzte jedoch gegen den Spieß des Feindes und zerbrach ihn. Und er durchbohrte ihn mit seinem Speer soweit, dass er – nachdem ihm alles geraubt war – ohne den geringsten Zorn zu ihnen sagte: „Freunde, wenn ihr trinken wollt, so habe ich noch Wein in der Flasche.“

Für das andere durchbohrte er ihn mit einem zweiten Speer, indem er, als sie ihm den Mantel genommen hatten, ohne Ungeduld den Leibrock anbot. Er durchbohrte ihn dann noch mit einem dritten Speer, indem er, als sie ihres Weges gegangen waren und er nur noch nackt dasaß, Gott froh für seine Mühsal dankte und liebevoll für die bat, die ihm Unrecht getan hatten. Dann setzte er seinen Weg fort, keineswegs beschämt über seine Nacktheit, und über diesen Sieg freute sich unser ganzer Hof.“