74. Kapitel

Gottes Sohn spricht: „Ich habe dir früher gesagt, dass ich die Ritterschaft dieses Reiches mit Schwert, Spieß und Zorn heimsuchen will. Sie antworten jedoch: „Gott ist barmherzig. Das Böse kommt nicht. Laßt uns machen was wir wollen. Unsere Zeit ist kurz.“ Höre deshalb, was ich sage! Siehe, ich will aufstehen, und ich werde weder Jung noch Alt, Reich oder Arm, Gerechte oder Ungerechte schonen, sondern ich werde mit meinem Pflug gehen und Ackerstobben und Bäume umreißen, so dass kaum hundert übrig bleiben, wo es vorher tausend gab, und die Häuser ohne Bewohner werden.

Die Wurzel der Bitterkeit soll hervorbrechen, und die Mächtigen sollen gestürzt werden. Die Raubvögel sollen erfolgreich mit ihren Klauen zuschlagen und das verzehren, was ihnen nicht gehört. Doch kann meine Gerechtigkeit aus drei Gründen besänftigt und gemildert werden. Es sind ja drei Sünden, die in diesem Reich im Übermaß vorhanden sind, nämlich Hochmut, Schwelgerei und Gewinnsucht.

Wenn man also Demut und Ehrbarkeit in Kleidung übt, im Maßhalten beim Trinken und im Verzicht, weltliche Dinge zu begehren, so wird mein Zorn gemildert werden. Weil der Herr des Landes allzu schlaff in seiner Gerechtigkeit und gegenüber dem Plündern vieler war, soll er ein Kloster zu Ehren meiner Mutter auf dem Platz bauen, den ich dir angeben werde. Wenn er das tut, werde ich ihm helfen und alle, die mit ihm zusammenarbeiten, in Liebe zu mir wachsen lassen. Warum nicht – ich werde ihm seine Krone nehmen; ebenso ehrenhaft, wie er früher war, soll er jetzt unglücklich werden, sein Reich soll in Verachtung geraten, und seine Einwohner sollen sich nicht freuen.“