80. Kapitel

Es wird dir vorkommen, als ob vier meiner Freunde vor mir stünden. Sie sind noch am Leben. Einer von ihnen ist der, dem der König gehorchte, als dieser Mann noch weltlich war, den der König aber zu hassen begann, als er anfing, fromm zu werden. Diese vier werden nach ihrer weltlichen Macht benannt.“

Dann kam es mir vor, als ob die Jungfrau zu ihnen sprach und ihre Worte so begann: „Ich bin die, zu der der Engel sagte: „Heil dir, voller Gnade!“ Infolgedessen verleihe ich meine Gnade all denen, die sie in ihrer Bedrängnis haben wollen. Ich verleihe meine Hilfe, um euer Reich gegen Gottes leibliche und geistliche Feinde zu stärken. Ich mahne euch, einträchtig dafür zu arbeiten, einen König zu bekommen, der seinen Untertanen zu frommen Taten und ehrbarem Wandel verhelfen will.

Ich gebe euch weiter bekannt, dass die göttliche Gerechtigkeit beabsichtigt, den König und sein ganzes Geschlecht von der Regierung zu trennen, und dass eine andere, im Reich geborene Person, diesmal ungenannt, von Gott zum König gewählt ist: Einer, der nach dem Rat der Freunde Gottes und zum Wohle des Reiches regieren soll.

Ihr sollt also nach meinem Rat handeln, damit weniger Menschen schlecht davonkommen, und ihr mehrere zu euch zieht. Und haltet diesen Rat, ihr vier, vor Gottes Freunden und vor seinen Feinden geheim, so dass das Recht zu Gottes Ehre gestärkt wird, gute Sitte begonnen wird und das, was die Krone verloren hat, dem Reich wiederhergestellt wird. Einen von euch oder mehrere – sollen also zum König Magnus gehen und zu ihm sagen: „Wir haben Euch etwas zu sagen, was die Rettung Eurer Seele betrifft, und wir bitten Euch, das unter dem Siegel der Beichte zu behalten.“ Fügt so viel mehr Worte hinzu, wie es angebracht scheint – Worte dieses Inhalts: „Ihr habt den schlechtesten Ruf im ganzen Reich und außerhalb (den schlechtesten, den ein christlicher Mann haben kann), denn man sagt, dass Ihr Unzucht mit Männern treibt, gegen die Einrichtung der Natur. Das erscheint wahrscheinlich, da Ihr manche Männer mehr als Gott oder Eure eigene Seele oder Eure eigene Ehefrau liebt.

Zweitens kann es bezweifelt werden, dass ihr den rechten Glauben habt, denn obwohl Ihr von der Kirche gebannt seid und es Euch überboten ist, die Messe zu hören, habt Ihr nicht darauf geachtet, sondern Ihr habt Kirchen besucht und Messen gehört. Drittens habt Ihr unsere Krone, unser Land und unsere Güter ausgeplündert. Viertens habt Ihr Eure Diener und Untertanen, die Einwohner von Schonen, verraten, die Euch und Eurem Sohn treu dienen wollten, die das Land zu unserer Krone halten und die Feinde der Krone bekämpfen wollten, denn mit voller Absicht habt ihr ganz Schonen ihrem schlimmsten Feinde überlassen, so dass sie ihrer Güter oder ihres Lebens nie sicher sein können, solange er lebt.

Wenn Ihr beschließt, Eure Sünden zu bessern und die verlorenen Gebiete Zurückzugewinnen, so wollen wir Euch dienen. So gebt uns Euren Sohn, fahrt selbst weg oder gebt die Krone Eurem Sohn und lasst ihn schwören, dass er die verlorenen Gebiete wiedererobern will, gehorcht seinem Rat und seinen Dienern und stärkt das Recht im Volk.“

Jedoch gibt es einen anderen, der Gottes König werden soll. Der soll in einer weniger schrecklichen Weise auftreten, denn Gott hat Macht über den jungen und den alten, ihrem Leben ein Ende zu machen oder sie aus dem Lande zu vertreiben, sowohl jetzt wie damals – er führt alles nach seinem Beschluss durch, ob es darum geht, zu verkürzen oder zu verlängern.

Aber wenn sie nicht gehorchen wollen, dann sollt Ihr heimlich Eure Freunde aufsuchen, d.h. die Ritter, die zu Euch halten. Und sagt ihnen offen, was Ihr vorher heimlich dem König gesagt habt: Dass ihr keinem Ketzer oder Verräter und nicht einmal seinem Sohn dienen wollt, wenn er den Taten seines Vaters folgen will. Und dann sollt Ihr einen zum Führer nehmen, der den Kampf des Reiches der Krone wegen kämpfen will.

Wenn es der ist, den mein Sohn erwählt hat, so wird er vollkommener und standfest sein. Wenn nicht, so wird er mit Recht beseitigt. Ihr sollt für Ratschläge und für Geld sorgen; ich werde Mut und ein mannhaftes Herz hinzufügen, so dass er dazu, was er nicht freiwillig will, gegen seinen Willen gezwungen wird, zu gehorchen. Aber wenn der König das Reich verlassen will, sollt Ihr Euch in Acht nehmen, dass keiner von Euch seinen Spuren folgt!“