Inhalt Briefe und Offenbarungen aus anderen Quellen

In einigen Handschriften (Cod. Ups. C 86) sind einzelne Offenbarungen und Briefe erhalten, die in der Lübecker Auflage von Birgittas Offenbarungen nicht aufgenommen sind.

1. Einmal während der Zeit von Papst Innocentius VI. (1352-62) sieht Birgitta in einer Vision das Gebiet um den Vatikan herum mit neuen Häusern für Zwecke des Papstes und der Kardinäle bebaut.
2. Auf einer ihrer Wallfahrten in Italien, kam Birgitta an einen Ort, wo man angab, etwas von der Milch der Jungfrau Maria aufzubewahren.
3. Birgitta verfasst auf göttliche Ermahnung ein Messformular, dessen Texte in schärfsten Worten die in der damaligen Kirche vorherrschenden Simonie verurteilt. (Simonie ist der Handel mit kirchlichen Ämtern; das Wort geht zurück auf das 8. Kapitel der Apostelgeschichte über die Erzählung von dem Zauberer Simon, der sich durch Vermittlung des Heiligen Geistes Macht erkaufen wollte.) Durch Alfons, ihren Beichtvater, wollte Birgitta das Stück dem Papst vorlegen, damit eine Verbesserung erfolgen könnte.

4. Durch Alfons hat Birgitta Bekanntschaft mit dem spanischen Feldherrn Gomez de Alvornaz geschlossen, dem Statthalter über das Herzogtum Spoleto. Gomez hatte Alfons gebeten, Birgitta seine Bitte um geistliche Ratschläge für seine Lebensführung vorzutragen. In einem Brief, der am 7. November 1371 in Rom geschrieben wurde, entspricht Birgitta der Bitte Alfons und teilt ihm die Ratschläge mit, die er zu brauchen meint.
5. Gomez hat den erwähnten Brief von Birgitta erhalten und fühlt sich von seinem Inhalt angesprochen. Er hatte Birgitta gebeten, ihn als ihren geistlichen Sohn anzunehmen. Birgitta schickt ihm gegen Ende des Jahres 1371 einen neuen Brief und bestätigt ihm seine innere Ergebenheit.