Inhalt 2. Buch

1. Christus erklärt Birgitta, warum die Lebensdauer der Menschen von so verschiedener Länge ist und beschreibt, wie die Menschen, wenn sie die Vernunft gebrauchen, zwischen Gut und Böse wählen, was als Ergebnis eine verschiedene Belohnung hat.
2. Christus fällt ein strenges Urteil über einen plötzlich verstorbenen Priester, der sich der Unzucht schuldig gemacht hatte und sicht nicht gescheut hat, die Messe zu verrichten und den Leib des Herrn im Zustand der Sünde zu empfangen. Er deutet jedoch an, dass die Strafe des Verstorbenen in gewissem Maß wegen der Gebete Marias, seiner Mutter, gemildert werden könnte.
3. Maria beschreibt in Form von Gleichnissen die verschiedene Art und Weise, in der Christus von den schlechten Christen, von den verhärteten Juden, von den verhärteten Heiden, von den zur Busse bereiten Juden und Heiden und den eifrigen Christen aufgenommen wird. Die letztgenannten werden Birgitta als Vorbild hingestellt.

4. Christus droht den schlechten Christen mit strenger Strafe, verspricht aber den Heiden Erlösung.
5. Christus spricht mit Birgitta von den treulosen Juden, die er gern erlösen würde, falls das möglich wäre, von den schlechten Christen, die seine Gnade missbrauchen und die Strafe zu erwarten haben, und von den Heiden, die nach Erlösung hungern, denen er seine Huld verspricht.
6. Durch Birgitta deutet Christus seinen Freunden, den Predigern, an, wie undankbar es ist, den verstockten Christen zu predigen, und dass sie stattdessen ihre Aufmerksamkeit den Heiden widmen sollten.

7. Christus beschreibt Birgitta, wie das Klosterleben und die Ritterschaft (der Adel) einmal eingerichtet waren. Diese beiden Stände, klagt er, die hohe Verpflichtungen gegen Gott und die Gesellschaft in sich bergen, werden jetzt leider nicht in so großen Ehren gehalten, wie früher.
8. Christus schildert den Prototyp der schlechten Ritter, von denen es zu Birgittas Zeit so viele gab.
9. Christus schildert das Leben des schlechten Ritters und die Strafe, die er in der Hölle zu erwarten hat.

10. Christus setzt seine Klage über die schlechten Ritter im damaligen Schweden fort. Durch Birgitta will er sie ermahnen. Eine Garantie dafür, dass Birgittas Worte göttlich inspiriert sind, bilden die Untersuchungen von Mattias und anderer Theologen, ferner Birgittas Fähigkeit, dämonenbesessene Menschen zu heilen, und die Macht des ihr nahestehenden Bischofs Hemming, Frieden zu stiften.
11. Christus schildert den Lohn, der dem guten Ritter im Himmel bevorsteht.
12. Christus ermahnt die schwedischen Ritter, mit ihrem schlechten Leben aufzuhören und sich zu ihm zu bekehren. Falls sie sich gehorsam zeigen, verleiht er ihnen die Gnade, stets ein gottesfürchtiges Leben zu führen und schließlich das Himmelreich zu erben.

13. Christus setzt durch Birgitta ein neues Ritual für die Aufnahme in den Ritterstand fest. Diese Aufnahme, die im Zusammenhang mit dem öffentlichen Gottesdienst stattfindet, erinnert an die Ablegung der ewigen Gelübde eines Klostermenschen und vermittelt eine ideelle Sicht auf die Pflichten und Verbindlichkeiten der Ritterschaft.
14. Christus gibt eine ausführliche Beschreibung der Tugenden, die seine Freunde, die Prediger, auszeichnen müssen, die den Menschen seine Worte zu vermitteln haben.
15. Christus beschreibt die Sehnsucht, die die Frommen zur Zeit des Alten Testaments nach der Ankunft des Messias hegten; er schildert weiter, wie er zuletzt die Sehnsucht stillte und kam, um die Welt zu erlösen. Nun sind jedoch, fährt er fort, seine Lehren vergessen, und die meisten Menschen gehen ihrem Untergang entgegen.

16. Christus erklärt, warum er gerade Birgitta zu seinem Sprachrohr erwählt und nicht andere, die besser sind als sie.
17. Christus schildert in großen Zügen die Heilsgeschichte: Wie Gott die Menschen geschaffen hat, um die Plätze der gefallenen Engel auszufüllen, wie er die gefallenen Menschen dann durch die Patriarchen, durch Mose und die Propheten und zuletzt durch seinen eingeborenen Sohn unterwies, und wie er jetzt, in diesen Tagen, seinen Willen durch Birgitta kundtut.
18. Christus bezeugt Birgittas’s Fähigkeit, übernatürliche Dinge zu hören und zu sehen, was jedoch wegen ihrer menschlichen Natur durch Vermittlung natürlicher Bilder geschehen muss. Er erklärt noch einmal, warum er gerade ihr und nicht anderen einen Einblick in seine Ratschlüsse vergönnt hat.

19. Mit Hilfe eines der Bienenzucht entnommenen Gleichnisses erklärt Christus Birgitta, warum er die bösen Menschen leben und Erfolg haben lässt. Die guten haben, wenn man tiefer sieht, eigentlich Nutzen davon, sagt er. Dennoch ermahnt er die Kirchenfürsten, Maßnahmen gegen die schlechten Bienen, d.h. die bösen Menschen, zu ergreifen. Maria, seine Mutter, rät denen, die Christi Worte hören, sie zu beachten, damit sie nicht der strengen Gerechtigkeit Christi anheimfallen. Zuletzt klagt Christus darüber, dass die Kreuzfahrer mehr daran denken, Land und Reichtum zu gewinnen, als daran, die Heiden zum Christentum zu führen.
20. Christus klagt über die Sünden der Priesterschaft, der Ritterschaft (des Adels) und die der Allgemeinheit, aber deutet doch an, dass er noch manche Freunde in diesen drei Ständen hat. Auf diese setzt er noch seine Hoffnung, dass sie seinen Willen verwirklichen.
21. Maria beschreibt Birgitta ihre Trauer bei der Abnahme Christi vom Kreuz. Dann erzählt sie von einem Mann – nicht näher angegeben – der nach einem schweren Seelenkampf Gott der Welt vorgezogen hat, und durch Birgitta gibt er diesem Mann den Rat zu einem gottesfürchtigen Leben.

22. Maria schildert Birgitta die falsche und die wahre Weisheit, d.h. die Weltliebe und die Gottesliebe, und ermahnt sie, an der letzteren festzuhalten.
23. Maria stellt Birgitta und allen anderen ihre Demut als mahnendes Beispiel hin.
24. Christus deutet die verschiedene Art der Menschen an, auf seine Worte zu reagieren. Er gibt Birgitta eine Lehre, die in den beiden folgenden Kapiteln weiter entwickelt wird.

25. Christus schärft Birgitta (und durch sie allen seinen Auserwählten) die Notwendigkeit des guten Willens, das gottesfürchtige Erwägen vor einer Durchführung von Handlungen sowie die göttliche Weisheit ein, d.h. das Bewusstsein der Unausweichlichkeit des Todes und Gerichts.
26. Maria stellt den hl. Laurentius als Vorbild hin und ermahnt Birgitta, so wie dieser der Welt zu entsagen und alles um Christi willen zu ertragen. Christus setzt danach seine begonnene Ermahnungsrede an Birgitta fort und ermahnt sie, ihren Willen dem Willen Gottes anzupassen und in Eintracht mit ihrem Nächsten zu leben, Werke der Barmherzigkeit zu üben und ein armes und entsagungsreiches Leben zu Führen.
27. Christus beendet seine Ermahnungsrede, indem er auf den Nutzen von Versuchungen hinweist, auf die Verpflichtung der Guten, an der Bekehrung der Mitmenschen zu arbeiten, sowie auf die Wichtigkeit dessen, dass man gewissenhaft seine Sünden bekennt. Zuletzt schärft er die Bedeutung der Hoffnung und der Gottesliebe ein.

28. Christus tröstet Birgitta, die unsicher geworden ist, ob die von ihr gesprochenen Worte wahr und von Gott eingegeben sind.
29. Johannes der Täufer schildert Birgitta Gottes Liebe zur Menschenseele und ermahnt sie, sich vorweltlichen Lockungen und ehrgeizigen Gedanken in Acht zu nehmen.
30. Diese Offenbarung, die nach dem Zusatz in Revelationes extra vagantes, Kap. 108 am 2. Februar 1349 in der Domkirche in Skara empfangen wurde, hebt die Frömmigkeit des 1317 verstorbenen Bischofs von Skara Brynolf Algottson hervor. Wie wir aus der Geschichte wissen, gab dieser den Anlass zu einem neuen Heiligenkult, der dem Heiligen Brynolf aus Västergötland gewidmet war.