19. Kapitel

Ich bin dein Gott. Mein Geist hat dich gelehrt, zu hören, zu sehen und zu fühlen: Meine Worte zu hören, Gleichnisse zu sehen und meinen Geist mit der Freude und Frömmigkeit der Seele zu spüren. In mir ist alle Barmherzigkeit und Gerechtigkeit, und in der Gerechtigkeit Barmherzigkeit.

Ich bin wie der, der seine Freunde von sich abfallen und in einer fürchterlichen Tiefe versinken sieht, aus der es unmöglich ist, sich wieder zu erheben. Zu diesen Freunden rede ich durch die, die die Schrift verstehen. Ich rede durch Geißelhiebe und warne sie im voraus vor ihren Gefahren, aber sie gehen dennoch in die Irre und achten nicht auf meine Worte. Meine Worte sind nur wie ein einziges Wort, und das ist: „Sünder bekehre dich zu mir!“ Du begibst dich nämlich in Gefahr, denn es gibt Fallen auf dem Wege, und wegen des Dunkels deines Herzens sind sie für dich verborgen.“

Dieses Wort von mir wird verachtet, dieses Erbarmen von mir wird vergessen. Aber obwohl ich so barmherzig bin, dass ich die ermahne, die sündigen, bin ich doch so gerecht, dass – wenn auch alle Engel auf sie einwirken, könnten sie doch nicht umkehren, wenn sie ihren Willen nicht selbst auf das Gute richten würden. Aber wenn sie selber ihren Willen zu mir wenden und mir mit dem Verlangen ihrer Seele zustimmen würden, so könnten sie nicht einmal alle Teufel zurückhalten.
Es gibt ein Insekt im Anwesen seines Herrn, das Biene heißt. Beinen erweisen ihrer Königin dreifache Verehrung und empfangen von ihr dreifaches Gute. Erstens bringen Bienen ihrer Königin alle Süßigkeit, die sie sammeln können. Zweitens stehen sie und fliegen nach ihrem Befehl aus, und wohin sie fliegen oder fahren, gilt immer ihre Liebe und Ergebenheit der Königin.

Drittens folgen sie ihr, bleiben ständig bei ihr und deinen ihr. Für diese drei Dinge haben Bienen ein dreifaches Gut von ihrer Königin. Erstens erhalten sie durch ihre Stimme ein sicheres Zeichen für die Zeit, um auszufliegen und zu arbeiten. Zweitens haben sie von ihr die Leitung und gegenseitige Liebe: Durch ihre Gegenwart und Herrschaft und durch die Liebe, die sie zu ihnen hat und sie zu ihr, wird eine jede mit der anderen in Liebe vereint, und jede freut sich über den Wohlstand und den Fortschritt des anderen.

Drittens werden sie durch die gegenseitige Liebe und die Freude ihrer Königin fruchtbar. Denn wie die Fische, wenn sie im Meer miteinander spielen, ihre Eier ausstoßen, die ins Meer fallen und Frucht bringen, so werden die Bienen durch gegenseitige Liebe und die Liebe und Freude ihrer Königin auch fruchtbar. Aus dieser ihrer Liebe geht durch meine seltsame Kraft eine gleichsam tote Saat hervor, die durch meine Göttlichkeit Leben erhalten wird.

Der Imker, der Besitzer der Bienen, hat Sorge um seine Bienen und sagt zu seinem Diener: „Mein Diener“, sagt er, „ich meine, dass einige meiner Bienen krank sind und nicht ausfliegen.“ Der Diener antwortet: „Ich verstehe mich nicht auf diese Krankheit, aber wenn es so ist, frage ich dich, wie ich das wissen kann.“ Der Imker erwidert: „An drei Zeichen kannst du ihre Krankheit oder ihr Gebrechen verstehen. Erstens daran, dass sie kraftlos und müde beim Fliegen sind, und das kommt daher, dass sie ihre Königin verloren haben, von der sie Frohsinn und Stärke haben würden.

Zweitens daran, dass sie zu ungewissen und unbestimmten Zeiten ausfliegen, und das liegt daran, dass sie kein Zeichen aus der Stimme ihrer Königin haben. Drittens daran, dass sie keine Liebe zu ihrem Bienenkorb haben, weshalb sie auch leer zu ihm zurückkommen, sich selber satt machen und keine Süßigkeit heimbringen, von der sie in Zukunft leben können.
Die Bienen dagegen, die frisch und tauglich sind, sind in ihrem Fluge fest, zuverlässig und kräftig; sie haben ihre bestimmte Zeit, auszufliegen und zurückzukehren und Wachs mit heimzubringen, ihre Zellen zu bauen, und Honig zu essen haben.“

Da antwortete der Diener seinem Herrn: „Wenn sie also unnütz und krank sind, warum lässt du sie dann länger leben und tötest sie nicht?“ Der Imker erwidert: „Ich lasse aus drei Gründen leben, denn sie tun dreifachen Nutzen, wenn auch nicht aus eigenem Verdienst. Erstens halten sie die Zellen, die in Ordnung gebracht sind, besetzt, so dass keine Wespen kommen und die leeren Plätze einnehmen und andere gute und nützliche Bienen beunruhigen.
Zweitens bewahre ich sie auf, damit andere, fruchtbare Bienen durch die Bosheit der schlechten Bienen noch fruchtbarer und eifriger bei der Arbeit werden. Denn wenn die fruchtbaren Bienen sehen, wie die unfruchtbaren und schlechten nur für ihren eigenen Gewinn arbeiten, so werden sie selber umso eifriger, für ihre Königin zu sammeln – je mehr sie sehen, dass die schlechten eifriger für ihren eigenen Gewinn arbeiten.

Drittens helfen die schlechten Bienen den guten bei der gemeinsamen Verteidigung. Es gibt nämlich ein Insekt, die Wespe, die Bienen zu fressen pflegen, und wenn Bienen merken, dass sie kommt, so hassen sie sie alle, und wenn die schlechten Bienen die Wespe nur aus Neid und um ihr Leben zu schützen, hassen, während die guten das aus Liebe und Gerechtigkeit tun, so arbeiten doch gute und schlechte Bienen gemeinsam, um die Wespe zu besiegen. Wenn alle schlechten Bienen fort wären und nur die guten übrig wären, so würde die Wespe die Bienen schneller überwältigen, weil sie weniger sind.

Und deshalb, sagt der Imker, dulde ich die unnützen Bienen. Aber wenn der Herbst kommt, werde ich für die guten Bienen sorgen und sie von den schlechten trennen, die – wenn sie außerhalb, des Bienenkorbes gelassen werden, vor Kälte sterben werden, aber wenn sie drinnen sind, werden sie vor Hunger eingehen, weil sie es versäumt haben, zu sammeln, als sie es gekonnt hätten.“
Ich der Herr, Schöpfer aller Dinge, ich bin der Besitzer und Herr dieser Bienen. Aus meiner innerlichen Liebe und aus meinem Blut habe ich mir einen Bienengarten erbaut – nämlich die heiligen Kirche, wo sich die Christen in der Einheit des Glaubens und der gegenseitigen Liebe sammeln und wohnen sollen.

Ihre Wohnplätze sind ihre Herzen, in denen die Süße der guten Gedanken und Wünsche wohnen sollen. Diese Süßigkeit soll sich mit dem Betrachten meiner Liebe bei der Erschaffung und des Menschen vereinen, mit meiner Geduld im Ertragen und meiner Barmherzigkeit beim Zurückrufen und der Wiederherstellung des Menschen.
In diesem Bienenstock, der heiligen Kirche, gibt es zwei Arten von Menschen; sie gleichen zwei Arten von Bienen. Die erste Art sind die schlechten Christen, die nicht für mich, sondern nur für sich selber sammeln, die leer nach Hause kommen und die Bienenkönigin nicht kennen, da sie Stacheln anstelle von Süßigkeit und Gewinnsucht statt Liebe haben.

Die guten Bienen sind dagegen die guten Christen, und diese bezeugen mir dreifache Verehrung. Erstens haben sie mich als Oberhaupt und Herr und bieten mir süßen Honig an, d.h. Werke der Liebe, die sehr köstlich für mich und nützlich für sie selbst sind. Ferner richten sie sich auch nach meinem Willen; ihr Wille steht nach meinem Willen, ihr ganzes Denken ist auf mein Leiden gerichtet, und ihr ganzes Wirken auf meine Ehre.

Drittens folgen sie mir, d.h. sie gehorchen mir in allem, wo immer sie auch sind, ob drinnen oder draußen, in Trauer oder in Freude; ihr Herz ist stets mit meinem Herzen verbunden. Dafür haben sie dreifache Kraft und Gnade von mir. Erstens erhalten sie von der Stimme meiner Kraft und Eingebung die angemessene und sichere Zeit – Nacht zur zeit der Nacht und Licht zur zeit des Lichts. Sie verwandeln auch die Nacht in Licht, d.h. Freude der Welt zu ewiger Freude, und vergängliche Freude in ewiges Glück.

Sie sind vernünftig in allem, denn sie wenden das, was vorhanden ist, zu lebensnotwendigen Zwecken; sie sind standhaft in Widrigkeiten, vorsichtig im Erfolg, maßvoll in der Pflege des Leibes, gewissenhaft und umsichtig im Handeln. Zweitens haben sie wie gute Bienen gegenseitige Liebe, so dass sie alle ein und dasselbe Herz für mich haben, ihren Nächsten lieben, wie sich selbst, aber mich über alles, und mehr als sich selbst.

Drittens werden sie durch mich fruchtbar. Was heißt es, fruchtbar zu sein, wenn nicht meinen Heiligen Geist zu haben, und von ihm erfüllt zu werden? Denn wer ihn nicht hat, sondern seine Süße entbehrt, ist unfruchtbar und unnütz; ein solcher Mensch fällt und wird zunichte. Der Heiligen Geist dagegen entzündet den, der bei ihm wohnt, mit göttlicher Liebe, öffnet den Sinn des Verstandes, treibt die Hoffart und Unmäßigkeit aus und erweckt das Verlangen nach Gottes Verehrung und zum Verachten der Welt.

Die unfruchtbaren Bienen kennen diesen Geist nicht, und daher verachten sie die Leitung und entziehen sich der Einheit und Gemeinschaft der Liebe. Sie sind leer an guten Taten, sie verwandeln Licht in Dunkel, Trost in Weinen, Freude in Schmerz. Jedoch lasse ich sie aus drei Gründen leben. Erstens deshalb, dass keine Wespen, d.h. Ungläubige, in ihre vorbereiteten Wohnungen eindringen. Denn wenn die bösen Menschen auf einmal ausgeschaltet würden, würden nur recht wenige übrig bleiben, und weil es nur so wenige sein würden, würden die Ungläubigen, da sie in der Mehrzahl sind, bei ihnen eindringen, sich bei ihnen ansiedeln und sie viel plagen.

Zweitens dulde ich sie, weil die guten geprüft werden sollen. Durch die Bosheit der Schlechten wird nämlich die Standhaftigkeit der Guten auf die Probe gestellt. In Misserfolgen wird ersichtlich, wie geduldig ein jeder ist, aber wie stetig und maßvoll jeder im Glück ist. Obwohl sich die Laster manchmal unter den Gerechten einschleichen, und die Tugenden ihnen oft Anlaß zu Hochmut geben, wird es also den Schlechten zugestanden, mit den Guten zusammenzuleben, damit die Guten nicht durch allzu viel Freude leichtsinnig werden oder in Sorglosigkeit einschlafen, und damit sie die Augen fleißig auf Gott richten. Denn wo weniger Kampf ist, da gibt es auch geringeren Lohn.

Drittens werden sie geduldet, um den Christen zu helfen, so dass Heiden oder andere ungläubige Feinde ihnen nicht schaden, sondern sie umso mehr fürchten, je mehr es sind, die gut zu sein scheinen. Und wie gute Menschen aus Gerechtigkeit und göttlicher Liebe den bösen widerstehn, so tun es auch die Bösen, aber nur, um ihr Leben zu schützen und Gottes Zorn zu entfliehen. Und so helfen alle Bösen und Guten einander gegenseitig, so dass die Schlechten um der Guten willen geduldet werden, und die Guten auf Grund der Bosheit der Schlechten ehrenvoller gekrönt werden.

Betreuer der Bienen sind Kirchenvorsteher und Fürsten der Erde, gute und böse. Zu den guten Betreuern rede ich, ihr Gott und Hüter, und ermahne sie, dass sie meine Bienen recht betreuen, auf ihren Ausgang und Eingang Acht zu geben und sie aufmerksam zu machen, ob sie krank oder gesund sind. Wenn sie so etwas vielleicht nicht beurteilen können, so gebe ich ihnen drei Zeichen, wodurch sie das lernen können.

Unnütz sind die Bienen, die träge im Fliegen sind, zu unregelmäßigen Zeiten fliegen und heimkommen, ohne Süßigkeite mit sich zu führen. Träge im Fliegen sind die, die sich mehr um das Zeitliche als um das Ewige kümmern und mehr den Tod des Leibes als den der Seele fürchten. Ein solcher Mensch spricht so zu sich selber: „Warum soll ich Unruhe haben, wenn ich Ruhe haben kann? Warum soll ich mich in die Gewalt des Todes begeben, wenn ich leben kann?“ Sie, die Elenden, bedenken nicht, dass ich, der allmächtige König der Ehren, die Gestalt der Ohnmacht angenommen habe.

Ich bin auch der Ruhigste, ja selbst die wahre Ruhe, und doch nahm ich um ihretwillen Mühe und Unruhe auf mich, ja habe sie durch meinen Tod befreit. Ungeordnet betreffs der Zeit sind die, deren Begehren das Irdische sucht, die leichtfertige Dinge reden, die nur für ihren eigenen Nutzen arbeiten, und deren Zeit so ist, wie der Leib es haben will. Sie haben keine Liebe zu ihrem Bienenstock und sammeln keine Süßigkeit. Gewiß tun sie für mich ein paar gute Werke, aber bloß aus Furcht vor Strafe.

Wenn sie auch manche gute Werke aufzuweisen haben, lassen sie doch nicht ihren Eigenwillen und die Sünde. Sie möchten Gott auf die Weise besitzen, dass sie die Welt aber doch nicht aufgeben, oder irgendwelchen Mangel leiden oder Sorge haben. Solche Bienen laufen ja mit leeren Füßen heim, denn sie laufen zwar, doch unklug, fliegen auch, aber nicht mit der gehörigen Liebe.

Daher werden, wenn der Herbst kommt, d.h. die Zeit der Trennung kommt, die unnützen Bienen von den guten getrennt und sollen für ihre Selbstsucht und Gewinnsucht von ewigem Hunger geplagt werden. Für ihre Verachtung Gottes und ihre Trägheit im Guten sollen sie durch übermäßig große Kälte geplagt werden und doch nicht erfrieren.
Meine Freunde sollen sich jedoch vor der dreifachen Bosheit der schlechten Bienen in Acht nehmen. Erstens davor, dass deren Unreinheit ihnen in die Ohren dringt, denn die schlechten Bienen sind vergiftet; sie haben keinen Honig und sind leer an Süßigkeit, sind aber überreich an vergifteter Bitterkeit. Zweitens sollen sie ihre Augäpfel vor deren Flügeln in Acht nehmen, denn sie sind spitz wie Nadeln. Drittens sollen sie auf ihren Körper achten, dass er nicht bloß und deren Schwänzen ausgesetzt ist, denn da haben sie Stacheln, mit denen sie sehr unangenehm stechen.

Was dies bedeutet, das können die Weisen erklären, die auf ihre Sitten und Begierden achten. Aber die, die dies nicht verstehen können, sollten die Gefahr fürchten und ihrer Gesellschaft und ihrem Beispiel aus dem Wege gehen – sonst müssen sie das durch Erfahrung lernen, was sie nicht durchs Hören lernen wollen.“

Dann sprach die Mutter (Maria): „Gesegnet seist du, mein Sohn, der ist und der war und der ewig dasein wird! Dein Barmherzigkeit ist rührend, und deine Gerechtigkeit groß. Es scheint mir – um in einem Gleichnis zu reden – dass es nun mit dir so ist, als ob eine Wolke am Himmel aufsteigen würde, und ein leichter Wind der Wolke voranging. In der Wolke zeigte sich so etwas wie etwas Dunkels, und einer, der außer Hause war und den leichten Wind spürte, blickte auf, sah das Dunkel in der Wolke, dachte und sagte sich: „Diese dunkle Wolke scheint mir einen kommenden Regen anzukündigen“, worauf er den klugen Entschluß fasste und sich eilig in ein Versteck begab, um Schutz vor dem Regen zu erhalten.

Andere dagegen, die blind waren oder vielleicht nicht auf den leichten Wind achteten oder sich vor dem Dunklen in der Wolke fürchteten, begannen nachzuforschen, was diese Wolke bedeutete. Die Wolke wuchs nämlich über den ganzen Himmel und kam mit einem gewaltigen Donner und Blitz von so starker Wirkung, dass viele bei diesem Donner ums Leben kamen und all das Äußerliche und Innere des Menschen vom Feuer verzehrt wurde, so dass nichts mehr übrig blieb.

Diese Wolke, mein Sohn, sind deine Worte, die oft sehr dunkel scheinen und schwer zu glauben sind, nachdem man sie nicht oft gehört hat, und nachdem sie zu Ungebildeten gesprochen und nicht durch Vorzeichen zu erklären waren. Diesen Worten ging mein Gebet und dein Erbarmen voraus, mit dem du dich über alle erbarmst und wie eine Mutter alle zu dir lockst. Dies Erbarmen ist in Geduld und im Ertragen sanft und mild wie der leichteste Wind und warm in der Liebe, denn du mahnst ja die, die dich zum Zorn reizen, zur Barmherzigkeit und bietest denen, die dich verschmähen, Milde an.

Also sollten alle, die diese Worte hören, die Augen auftun und mit Verstand sehen, von wo die Worte ausgegangen sind. Sie sollen ergründen, ob die Worte Barmherzigkeit und Demut verkündet haben. Sie sollten untersuchen, ob die Worte das Gegenwärtige oder Zukünftige verkündet haben, die Wahrheit oder Falschheit. Wenn sie finden, dass sie wahr sind, sollten sie mit göttlicher Liebe in ein Versteck fliehen, nämlich zu der wahren Demut, denn wenn die Gerechtigkeit kommt, dann wird die Seele vor Schreck vom Körper geschieden, und Feuer wird die Seele in sich einschließen, und die Seele wird innerlich und äußerlich brennen – brennen, aber nicht verzehrt werden. Deshalb rufe ich die Königin der Barmherzigkeit zu den Bewohnern der Welt, dass sie die Augen auftun und die Barmherzigkeit sehen.

Ich ermahne und bitte sie wie eine Mutter, rate ihnen wie eine Herrscherin. Wenn die Gerechtigkeit kommt, wird es nämlich unmöglich sein, noch Widerstand zu leisten. Seid daher fest im Glauben, betrachtet in eurem Gewissen die Wahrheit und ändert euren Willen; dann wird er, der Worte der Liebe gesprochen hat, auch Werke und Zeichen der Liebe zeigen.“

Dann sprach der Sohn zu mir und sagte: „Ich habe dir vorher betreffs der Bienen gezeigt, dass sie von ihrer Königin ein dreifaches Gut besitzen. Ich sage dir jetzt, dass die Kreuzfahrer, die ich an die Grenzen der christlichen Länder gestellt habe, solche Bienen sein sollen. Aber nun kämpfen diese gegen mich, denn die kümmern sich nicht um die Seelen, und erbarmen sich nicht über die Menschen, die sich vom Irrtum zum katholischen Glauben und zu mir zurückgekehrt sind.

Sie belasten sie mit Arbeit, berauben sie der Sakramente und schicken sie so mit größerem Schmerz zur Hölle, als wenn sie in ihrem alten Heidentum geblieben wären. Ferner kämpfen sie nur, um ihre Hoffart auszubreiten und ihre Gewinnsucht zu erhöhen. Daher wird für sie die Zeit kommen, da ihre Zähne eingeschlagen werden, ihre rechte Hand verstümmelt wird und ihr rechter Fuß zerschnitten wird, damit sie leben und sich selbst kennenlernen können.“