4. Kapitel

Gottes Mutter sprach zum Sohn und sagte: „Mein Sohn, sieh, deine Braut (Birgitta) weint darüber, dass deine Freunde so wenig sind, aber deine Feinde so viele.“ Der Sohn erwiderte: „Es steht geschrieben, dass die Kinder erben werden. Es steht auch geschrieben, dass eine Königin aus fernem Land kam, um Salomos Reichtümer zu sehen und seine Weisheit zu hören, und als sie das sah, hatte sie kaum Worte für ihre Bewunderung. Aber die, die in seinem Reich lebten, achteten nicht auf seine Weisheit und bewunderten seine Reichtümer nicht.

Ich vergleiche mich mit diesem Salomo, aber ich bin viel reicher und weiser als er, denn von mir stammt alle Weisheit, und von mir hängt es ab, ob jemand weise ist. Meine Reichtümer sind ewiges Leben und unaussprechliche Ehre. Die habe ich den Christen versprochen und habe sie den Söhnen angeboten, damit sie diese ewig besitzen sollen, wenn sie mir nachfolgen und meinen Worten glauben würden.

Aber sie achten nicht auf meine Weisheit; sie verachten meine Taten und halten mein Versprechen und meine Reichtümer für nichts. Was soll ich da mit ihnen machen? Wahrlich – nachdem die Söhne nicht das Erbe haben wollen, sollen die Fremdlinge, d.h. die Heiden, es erhalten. Denn diese werden kommen wie die fremde Königin, mit der ich die ungläubigen Seelen meine, und sie werden die Reichtümer meiner Ehre und meine Liebe bewundern, so dass sie den Geist ihres Unglaubens verlassen und von meinem Geist erfüllt werden.

Aber was soll ich mit den Kindern des Reiches tun? Ja, wie ein kluger Töpfer, wenn er sieht, dass das Gefäß das er erst aus Lehm geformt hat, nicht schön und zu gebrauchen ist, es zu Boden wirft und kaputt trampelt, so werde ich mit den Christen verfahren. Sie sollten mir gehören, denn ich habe sie zu meinem Abbild geschaffen und mit meinem Blut erlöst, aber jetzt sind sie hässlich und missgestaltet, und deshalb sollen sie wie Staub zertreten und hinunter in die Hölle geworfen werden.“