7. Kapitel

Die Schrift sagt, dass der, der seine Seele auf dieser Welt liebt, sie verlieren wird. Dieser Bischof liebte seine Seele mit seiner ganzen Lust, und geistliche Lust gibt es in seinem Herzen nicht. Deshalb kann er sehr gut mit einem Blasebalg verglichen werden, der voller Luftzug an der Esse ist. Denn wie der Luftzug noch im Blasebalg vorhanden ist, nachdem die Kohlen verglüht sind und das glühende Metall rinnt, so bleibt doch diese Lust bei ihm, wie der Luftzug im Blasebalg, und er achtet nicht darauf, dass er seiner Natur alles gibt, was sie begehrt, und dass er unnütz seine Zeit verschwendet. Denn sein Wille ist voller Hochmut und weltlichem Verlangen, und dadurch gibt er denen, deren Herz verhärtet ist, Gelegenheit und Beispiel, zu sündigen, so dass sie in Sünden verzehrt werden und wie geschmolzenes Metall hinunter in die Hölle rinnen.

So war dieser gute Bischof Ambrosius nicht beschaffen. Sein Herz war in Wahrheit voll von göttlichem Willen. Seine Ernährung und sein Schlaf waren verständig; er blies alles Verlangen nach Sünde fort und verbrachte seine Zeit auf nützliche und ehrenwerte Weise. Er kann mit Recht ein Blasebalg der Tugenden genannt werden, denn er heilte die Wunden der Sünde mit Worten der Wahrheit, er entzündete die kalten Menschen mit dem Beispiel seiner guten Taten zu göttlicher Liebe, und die, die vor Verlangen nach Sünde brannten, wurden durch sein reines Leben abgekühlt. So half er vielen, dass sie nicht in den Tod der Hölle eingingen, denn das göttliche Verlangen blieb bei ihm, solange er lebte.

Und dieser schlechte Bischof ist wie eine Schnecke, die in demselben Schmutz liegt, in dem sie geboren ist, und die den Kopf zu Boden richtet. So liegt dieser Mann in der Unreinheit der Sünde und vergnügt sich darin, und seine Seele wird zum Weltlichen gezogen, nicht zum Ewigen. An drei Dinge erinnere ich ihn. Erstens daran, wie er das Priesteramt verwaltet hat. Zweitens daran, was dieses Wort im Evangelium bedeutet: „Sie sind äußerlich wie Schafe, aber innerlich wie reißende Wölfe.“ Drittens, warum sein Herz so warm für das Zeitliche ist, aber so kalt für den Schöpfer aller Dinge.“