101. Kapitel

Gottes Mutter spricht: „Das Herz meines Sohnes ist so süß, so süß wie Honig und so rein, so rein wie die allerklarste Quelle, denn alles, was Tugend und Güte heißt, geht von da aus wie von einer Quelle. Es ist auch am allerlieblichsten. Denn was ist für einen weisen Menschen lieblicher, als seine Liebe in seiner Schöpfung und Erlösung zu betrachten, in seinem Tun und seiner Lehre, in seiner Huld und Geduld?
Seine Liebe ist gewiss nicht flüssig wie das Wasser, sondern um fassende und wahrhaftig, denn seine Liebe bleibt beim Menschen bis zum Ende, so dass der Sünder, wenn er auch an den Pforten der Verdammnis stünde, davor gerettet werden würde, wenn er (mich) anrufen würde und sich bessern wollte.

Nun gibt es zwei Wege, zu Gottes Herz zu kommen. Der erste ist die Demut der wahren Reue, und sie lenkt den Menschen hin zu Gottes Herz und dem geistlichen Gespräch mit ihm. Der andere Weg ist die Betrachtung der Pein meines Sohnes. Die nimmt die Härte des Menschen fort und bewirkt, dass er froh zu Gottes Herzen eilt.