105. Kapitel

Der Sohn spricht: „Ich bin ein König, den man fürchten und ehren soll. Deshalb werde ich ihnen um der Gebete meiner Mutter willen meine Worte senden. Ich bin der wahre Frieden, und wo Frieden ist, da bin ich gewiss. Wenn also diese beiden Könige von Frankreich und England Frieden haben wollen, so werde ich ihnen den ewigen Frieden geben. Aber wahrer Frieden ist nicht zu gewinnen, wenn man nicht die Wahrheit und die Gerechtigkeit liebt.

Deshalb gefällt es mir, weil der eine von den Königen Gerechtigkeit besitzt, dass Frieden durch eine Hochzeit zustande kommt; auf diese Weise kann das Reich dem rechtmäßigen Erben zufallen. Zweitens will ich, dass sie ein Herz und eine Seele sind, indem sie den heiligen christlichen Glauben vermehren, wo das in passender Weise zu meiner Ehre geschehen kann.

Drittens sollen sie die unleidlichen Steuerabgaben aufheben und mit ihren heimtückischen Gedanken (?funder) aufhören und die Seelen ihrer Untertanen lieben. Aber wenn der König, der jetzt das Reich innehat, nicht gehorchen will, so soll er wissen, ja dessen sicher sein, dass er mit seinen Taten keinen Erfolg haben wird: Im schmerz wird er sein Leben beenden und sein Reich in Elend und Not zurücklassen, und sein Sohn und sein Geschlecht werden dem Zorn, der Schmach und Schande anheim fallen, so dass sich alle wundern.

Wenn aber der König, der Gerechtigkeit besitzt, gehorchen will, so will ich ihm helfen und für ihn streiten. Aber wenn er nicht gehorcht, wird er das Ziel seiner Wünsche nicht erreichen, sondern stattdessen das verlieren, was er bekommen hat, und ein schmerzensreiches Ende wird den freudevollen Beginn verdunkeln. Doch wird das französische Reich, wenn seine Männer wahre Demut angenommen haben, den rechtmäßigen Erben und glücklichen Frieden erhalten.“