116. Kapitel

Der Sohn spricht: „Ich rede zu dir in einem Gleichnis. Es ist so wie drei Männer. Der erste sagt: „Ich glaube, dass du weder Gott noch Mensch bist.“ So spricht der Heide. Der zweite, d.h. der Jude, glaubt, ich sei Gott, aber nicht Mensch. Der dritte, d.h. der Christ, glaubt, ich sei Gott und Mensch, aber glaubt nicht an meine Wort.

Ich bin der, über den man dir Stimme des Vaters hörte: „Dies ist mein geliebter Sohn“ usw. Deshalb klage ich im Namen meiner Göttlichkeit darüber, dass die Menschen mich nicht hören wollen. Ich habe gerufen und gesagt: „Ich bin der Anfang. Wenn ihr an mich glaubt, sollt ihr das ewige Leben haben,“ aber sie haben mich verachtet. Sie haben die Macht meiner Göttlichkeit gesehen, als ich Tote auferweckte und viele andere Zeichen tat, und doch haben sie nicht darauf geachtet.

Ich habe auch im Namen meiner Menschlichkeit darüber geklagt, dass sich niemand darum kümmert, was ich in der heiligen Kirche gestiftet habe. Ich habe sozusagen sieben Gefäße in der Kirche eingesetzt, und in denen sollten sie alle gereinigt werden. Ich habe nämlich die Taufe zur Reinigung von den Erbsünden gestiftet, die Konfirmation als Zeichen der Versöhnung mit Gott, die letzte Ölung zum Schutz gegen den Tod, die Buße zur Vergebung aller Sünden, ferner die heiligen Worte, mit denen das Sakrament das Alters geheiligt und geweiht wird, die Priesterweihe zur Würdigung, zur Kenntnis von Gott und zur Erinnerung an die göttliche Liebe, die Ehe zur Vereinigung der Herzen. Diese (Zeichen) müssen mit Demut empfangen werden, mit Reinheit bewahrt und ohne Gewinnsucht gegeben werden.

Ich klage auch über dies: Ich bin um der Erlösung der Menschen willen geboren und gestorben, so dass der Mensch, wenn er mich nicht deshalb lieben will, weil ich ihn geschaffen habe, mich zu mindesten deshalb lieben soll, dass ich ihn erlöst habe. Aber jetzt vertreiben mich die Menschen aus ihrem Herzen wie einen Aussätzigen und verabscheuen mich wie ein unreines Gewand.