121. Kapitel

Ein Teufel zeigte sich und sagte: ”Sieh, der Mönch ist weggeflogen, und nur der Schatten bleibt zurück.“ Der Herr sagte zu ihm: „Erkläre was du meinst!“ Der Teufel antwortete: „Das werde ich tun, wenn auch ungern. Ein wahrer Mönch ist sein eigener Wächter; seine Kleidung ist Gehorsam und die Beachtung der Klosterregel. Denn wie der Leib von den Kleidern bedeckt wird, so die Seele von den Tugenden.

So hat die äußere Kleidung keinen Wert, wenn die innere nicht bewahrt wird, denn es ist nicht die Kleidung, sondern die Tugend, die den Mönch ausmacht.
Dieser Mönch ist fort geflogen, als er dachte: „Ich kenne meine Sünde; ich will mich hinfort bessern und mit Gottes Hilfe nie mehr sündigen.“ Mit diesem Vorsatz ging er von mir fort und ist jetzt dein.“ Der Herr sagte: „Wieso bleibt der Schatten übrig?“ Der Teufel antwortete: „Wenn er sich nicht an seine begangenen Sünden erinnert und sie nicht so vollkommen bereut, wie er sollte.“

Erklärung
Dieser Bruder sah in der Hand des Priesters, als Christi Leib (in der Kommunion) erhöht wurde, unseren Herrn Jesus Christus in Gestalt eines Knaben, der zu ihm sagte: „Ich bin Gottes Sohn und der der Jungfrau.“ Er sah auch ein Jahr im voraus die Stunde für seinen Heimgang, worüber in vielen Kapiteln der Lebensbeschreibung der hl. Frau Birgitta zu lesen steht. Er führte das enthaltsamste Leben. Als er sterben sollte, sah er eine goldene Schrift mit drei Goldbuchstaben: P, O und T. er erzählte das seinen Brüdern und sagte: „Komm Petrus; beeile dich, Olov und Tord!“ Und nachdem er nach diesen gerufen hatte, starb er. Die genannten Brüder starben in derselben Woche und folgten ihm.
Von demselben Bruder handelt auch Kap. 55 in den beigefügten Offenbarungen: „Ein Mönch von heiligen Wandel“ usw.