25. Kapitel

Die Mutter spricht: „Du sollst wie eine Braut sein, die am Bettvorhang steht, und die bereit ist, auf den Willen des Bräutigams zu hören, sobald er sie ruft. Dieser Bettvorhang ist der Körper, den die Seele umgibt, und der ständig gewaschen, erprobt und gezüchtigt werden muss. Der Körper ist ja wie ein Esel, der mäßige Kost braucht, damit er nicht in Geilheit gerät und die Arbeit vernünftig abwägt, damit er nicht hochmütig wird und ständig Schläge bekommt, damit er nicht widerspenstig wird.

Steh also am Bettvorhang, d.h. am Körper und nicht im Körper und kümmere dich in deinem Begehren nicht um das Fleisch, sondern versorge den Leib mit maßvollem Lebensunterhalt, denn der Mensch steht am Körper, nicht im Körper, der seinen Leib vom wollüstigen Überfluss an Nahrung fernhält – aber nicht von dem, was notwendig ist.
Steh auch hinter dem Bettvorhang, indem du den Genuss des Fleisches verschmähst, fördere Gottes Ehre und widme dich Gott ganz. So standen die, die ihre Leiber wie Kleider vor Gott niederlegten, und die jede Stunde bereit für Gottes Willen waren, wenn es Gott gefiel, sie zu berufen – für sie war ja der Weg zu ihm, den sie immer gegenwärtig hatten, auch nicht lang, und ihre Hälse drückten keine schwere Lasten, denn sie verschmähten alles, und nur doch ihre Körper waren auf der Welt.

Deshalb schweben sie leicht und ungehindert auf zum Himmel, da sie das abgelegt hatten, gewannen sie, was sie ersehnt hatten. So tat dieser einen gefährlichen Fall, stand klugerweise wieder auf, verteidigte sich mannhaft, kämpfte standhaft und hielt tapfer aus. Deshalb sollst du nun auf ewig gekrönt werden, und er ist dabei, Gott zu schauen.“