44. Kapitel

Gottes Sohn spricht: „Höre du, die sich nach den Stürmen der Welt nach dem Hafen sehnt! Keiner, der auf dem Meer ist, braucht sich zu fürchten, wenn der mit ihm ist, der den Winden verbieten kann, zu rasen und abzuziehen, und den harten Schären, aufzuweichen, und der den Sturmwogen befehlen kann, dass sie das Schiff in den ruhigen Hafen führen. Manche Menschen auf der Welt sind wie ein Schiff, indem sie ihren Leib über die Wogen der Welt führen – zum Trost für manche und zur Betrübnis für andere, denn der freie Wille des Menschen lenkt manche Seelen zum Himmel und andere in die Tiefe der Hölle.

Der Wille, der nichts inniger zu hören wünscht, als Gottes Ehre, und der für nichts anderes zu leben wünscht, als Gott zu dienen – der Wille gefällt Gott, und bei einem solchen Willen bleibt Gott gern, indem er alle Gefahren der Seele abwehrt und die Schären unschädlich macht, unter denen die Seele oft in Gefahr schwebt. Aber was sind die Schären, wenn nicht das böse Begehren? Es ist ja angenehm, die Reichtümer der Welt zu betrachten und zu besitzen, sich über die Ehre seines Leibes zu freuen und das zu schmecken, was dem Fleisch Vergnügen macht. Durch so etwas schwebt die Seele oft in Gefahr.

Aber wenn Gott im Schiff ist, da weicht dies alles auf und löst sich auf, und die Seele verschmäht das alles, denn alle leibliche und irdische Schönheit ist wie ein Glas, das außen bemalt ist, aber innen voll von Erde ist, und das, wenn es zerbricht, keinen größeren Nutzen als die schwarze Erde hat, die nur geschaffen ist, dass der Mensch sie zu keinem anderen Zweck besitzen soll, als sich den Himmel dafür kaufen zu können. Jeder Mensch, der… alle Glieder seines Körpers kasteit und die niedrige Lust seines Fleisches verabscheut, kann also sicher ruhen und mit Freuden erwachen, denn Gott ist zu jeder Stunde bei ihm.“