46. Kapitel

Herr, ich warne Euch vor der Gefahr für Eure Seele, indem ich Euch daran erinnere, wie von einem König im Alten Testament erzählt wird, dass er den Weinberg eines Mannes haben wollte und ihm den vollen Wert für den Weingarten anbot. Aber weil es dem Besitzer nicht gefiel, den Weinberg zu verkaufen, bemächtigte sich der erzürnte König des Weinbergs mit Unrecht und Gewalt. Dann sprach der Heilige Geist durch den Mund eines Propheten zu ihm und urteilte, dass der König und die Königin zur Strafe für dieses Unrecht den schmachvollsten Tod sterben würden. Das ging für sie auch in Erfüllung, und ihre Kinder hatten auch keine Freude am Besitz dieses Weinberges.

Nun sollt ihr, die ihr Christen seid und vollständigen Glauben habt und sicher wisst, dass Gott jetzt wie damals derselbe ist und ebenso mächtig und gerecht wie damals ist, ohne jeden Zweifel wissen, dass – wenn ihr zu Unrecht etwas besitzen wollt, indem ihr den Besitzer zwingt, gegen seinen Willen zu verkaufen oder ihm nicht den Wert dafür gebt, so wird euch dieser mächtige und gerechte Richter strafen.

Ihr sollt auch fürchten, dass ein ebenso schmerzhaftes Gericht über euch kommt wie das, von dem erzählt wird, dass es diese Königin betroffen hat, und dass eure Kinder durch das zu Unrecht Erworbene nicht reich werden sollen, sondern eher mit Armut geplagt werden. Daher ermahne ich dich um des Leidens Jesu Christi willen, der deine Seele mit seinem teuren Blut erlöst hat, dass du deine Seele nicht selbst wegen irgendwelcher vergänglicher Dinge verderben sollst, sondern allen, die durch dich oder deinetwegen zu Unrecht Schaden erlitten haben, vollständige Wiedergutmachung leistest und ihnen wiedererstattest, was du zu Unrecht erworben hast – ihnen zum Trost, die jetzt Kummer leiden, und anderen zum Vorbild, wenn du Gottes Freundschaft gewinnen willst.

Gott ist mein Zeuge, dass ich dies nicht von mir selbst aus schreibe, denn ich kenne dich ja nicht, sondern das, was einer gewissen Person passiert ist, hat mir göttliches Mitleid mit deiner Seele eingegeben und mich getrieben, dies zu schreiben. Dies Person hörte nämlich – nicht im Schlaf, sondern im Wachen und während sie betet – die Stimme eines Engels sagen: „Björn, Björn, du bist sehr vermessen gegen Gott und die Gerechtigkeit. Du willst dein Gewissen in dir betäuben, so dass dein Gewissen völlig schweigt, und der Wille redet und handelt. Daher wirst du bald vor Gottes Richterstuhl zum Gericht geladen werden, und da wird dein Wille still sein und dein Gewissen reden und dich nach Recht und Billigkeit verurteilen.“