53. Kapitel

Hör du,“ sagte Gottes Mutter, „die du von ganzem Herzen Gott bittest, dass deine Söhne Gott gefallen mögen. Ein solches Gebet ist Gott in Wahrheit wohlgefällig. Denn es gibt sonst keine Mutter, die meinen Sohn über alles liebt, und die für ihre Söhne dasselbe wie du begehrt, wozu ich nicht bereit wäre, zur Verwirklichung ihrer Bitten zu helfen. Es gibt auch sonst keine Witwe, die Gott ständig um Hilfe bittet, zu Gottes Ehre bis zum Tod in ihrem Witwenstand zu bleiben – deren Willen ich nicht gleich bereit sein würde, zu erfüllen, denn ich war gleichfalls eine Witwe, nachdem ich einen Sohn auf Erden hatte, der keinen leiblichen Vater hatte.

Es gibt auch sonst keine Jungfrau, die ihre Jungfräulichkeit für Gott bis zu ihrem Tod bewahren möchte, die ich nicht bereit wäre, zu schützen und zu stärken, denn ich bin in Wahrheit Jungfrau. Du brauchst dich nicht zu wundern, warum ich dies sage. Es steht nämlich geschrieben, dass David Saul’s Tochter begehrte, als sie noch Jungfrau war, aber er nahm sie zu sich, als sie Witwe war.
Weiter hatte er Uria’s Frau, als ihr Mann noch lebte. Doch war Davids Lust nicht ohne Sünde. Aber die geistliche Lust meines Sohnes, er, der Davids Herr ist, die ist ohne alle Sünde. So wie diese drei Lebensweisen, nämlich Jungfräulichkeit, Witwenstand und Ehe, David auf körperliche Weise gefielen, so gefällt es meinen Sohn, sie in geistlicher Weise in seiner allerkeuschesten Lust zu haben. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ich sie mit meiner Hilfe dazu bringe, meinen Sohn geistlich zu lieben, denn seine Lust steht zu ihnen.“