88. Kapitel

Der Sohn spricht: „Ich bin der Schöpfer aller guten und bösen Geister. Ich bin auch der Lenker und Führer aller Geister. Ich bin auch der Schöpfer all der Tiere und Dinge, die es gibt und die Leben haben – und ebenso derer, die es gibt, aber kein Leben haben. Daher befolgt all das, was im Himmel, auf erden und im Meer ist, meinen Willen – außer allein der außer allein dem Menschen.

Du sollst wissen, dass manche Menschen wie ein Schiff sind, das Steuer und Mast verloren hat und unter den Wogen des Meeres hin und her geworfen wird, bis es an den Strand der Insel des Todes kommt. Auf diesem Schiff sind die Verzweifelten und die sich jeder Wollust hingegeben haben. Andere sind wie das Schiff, das noch Mast und Steuer sowie einen Anker mit zwei Taue hat. Aber der Hauptanker ist geborsten, und das Steuer versagt bald, wenn sich die Wogen zwischen das Steuer werfen.
Daher muss man genau Acht geben, dass das Steuer und das Schiff sich nicht voneinander trennen, sondern zusammenhängen, als ob sie eine Wäre zwischen sich hätten. Das dritte Schiff hat all seine Ausrüstung und ist bereit zu segeln, wenn die Zeit kommt. Und der erste Anker oder Hauptanker, den ich eben erwähnte, ist die Zucht des reinen Lebenswandels, geschmiedet und geglättet durch Geduld und den Eifer göttlicher Liebe.

Das ist nun verloren gegangen, denn den Lebensstill der Väter hat man unter die Füße getreten, und ein jeder hat das als reines Leben, was er selbst für nützlich hält, und so treiben sie hin und her, wie ein Schiff zwischen den Wellen. Der zweite Anker, von dem ich sagte, dass er ganz sei, ist der Wille, Gott zu dienen, und der ist mit zwei Tauen verbunden, nämlich der Hoffnung und dem Glauben, denn sie glauben, dass ich Gott bin und hoffen auf mich, dass ich sie erlösen will, und ich bin ihr Steuer. Und so lange ich im Schiff bin, dringen auch die Sturzwellen nicht ein, und es ist wie eine Wärme zwischen mir und ihnen.

Ich, Gott, bin bei ihnen auf ihrem Schiff, wenn sie nicht irgendetwas so sehr lieben, wie mich, und ich bin mit ihnen befestigt wie mit drei Nägeln, nämlich der Furcht, der Demut und der Betrachtung meiner Werke. Aber wenn sie etwas anderes mehr lieben als mich, so dringt das auflösende Wasser ein, und da lockern sich die Nägel, nämlich Furcht, Demut und das göttliche Betrachten; Da wird der Anker des guten Willens zerstört, und da reißen die Taue, nämlich der Glaube und die Hoffnung. Die auf diesem Schiff an Bord sind, schweben in großer Gefahr und steuern deshalb auf gefährliche Plätze zu. Auf dem dritten Schiff, von dem ich sagte, dass es bereit zu fahren ist, sind meine Freunde.“