90. Kapitel

Der Sohn spricht: „Meine Freunde sind wie mein Arm. Im Arm sind fünf Dinge, nämlich Haut, das Blut, der Knochen, das Fleisch und das Mark. Aber ich bin wie ein weiser Arzt, der zuerst alles unnütze wegschneidet und dann Fleisch mit Fleisch und Knochen mit Knochen vereint und danach die Heilmittel hinzufügt.
So habe ich es mit meinen Freunden gemacht. Zuerst nehme ich ihnen alle weltliche Lüsternheit und unzulässiges fleischliches Begehren fort. Danach fügte ich mein Mark zu ihrem Mark. Was ist mein Mark anderes, als die Macht meiner Göttlichkeit? Denn wie jeder Mensch stirbt, wenn er kein Knochenmark hat, so stirbt auch der, der nicht an meiner Gottheit teilhat. Die habe ich also mit ihrer Krankheit verbunden, wenn meine Weisheit ihnen schmeckt und in ihnen Frucht trägt, und wenn ihre Seele versteht, was getan und was unterlassen werden muss.

Die Knochen bezeichnen meine Stärke; die habe ich mit ihrer Stärke vereint, wenn ich sie stark mache, Gutes zu tun. Das Blut bezeichnet den Willen; den habe ich mit ihrem Willen verbunden, wenn ihr Wille sich nach meinem Willen richtet, und sie nichts anderes begehren und suchen, als mich allein. Das Fleisch bezeichnet meine Geduld; die habe ich mit ihrer Geduld vereint, wenn sie geduldig sind, wie ich es war, als ich vom Scheitel bis zur Sohle verwundet war. Die Haut bezeichnet die Liebe; die habe ich mit mir vereint, wenn sie nicht anderes lieben so wie mich, und mit meiner Hilfe gern für mich sterben würden.“