96. Kapitel

Der Sohn spricht: „Ich sagte dir vorher, dass zwischen meinen Feinden und mir nur ein Abstand von zwei Schritten besteht. Nun nahen sie mit einem Fuße dem Gericht. Der eine dieser Füße ist der Lohn für ihre guten Werke, die sie meinetwegen getan haben. Daher wird sich von dem Tage an ihre Schande vermehren, ihre Lust bitterer werden, ihre Freude ihnen genommen werden, ihre Trauer und Trübsal zunehmen.

Der andere Fuß ist dagegen ihre Bosheit, die noch nicht vollkommen ist. Wie man zu sagen pflegt, wenn ein Fass voll ist, läuft es über, so werden sie, wenn Seele und Leib sich (im Tode) trennen, vom Richter verdammt werden. Das Schwert ist der Wille, zu sündigen. Es ist zur Hälfte gezückt, denn wenn die Ehre vermindert wird und Feinde zusammenstoßen, so haben sie mehr Angst und werden schon zur Sünde aufgereizt. Erfolg und Ehre haben ihnen nämlich nicht viel Zeit gelassen, über die Sünde nachzudenken. Aber nun möchten sie gern lange leben, um ihre Last vervollkommnen zu können, und sie fangen an, noch freier zu sündigen. Wehe ihnen, denn wenn sie sich nicht bessern, nähert sich nun deren Untergang.“