Neunte Offenbarung im Buch der Fragen

Der Sohn spricht zur Braut (Birgitta): „Du bist in einem armen Haus erzogen und bist dann in die Gesellschaft der Großen gekommen. In einem armen Haus gibt es drei Dinge, nämlich fleckige Wände, schädlichen Rauch und Ruß, der alles erfüllt. Aber du bist zu einem Haus geführt, wo die Schönheit ohne Flecken und die Wärme ohne Rauch ist, und wo die Lieblichkeit ohne Unlust ist.

Das arme Haus ist die Welt. Ihre Wände sind der Hochmut, dass man Gott vergisst, die Vielzahl der Sünde, und dass man unterlässt, das Zukünftige zu beachten. Die Wände machen Flecken, denn sie machen die guten Werke zunichte und verbergen dem Menschen Gottes Angesicht. Der Rauch ist die weltliche Liebe; er schadet den Augen, denn er verdunkelt den Verstand der Seele und lässt sie sich für vergängliche Dinge abmühen. Der Ruß ist die Lust; auch wenn sie eine Weile Vergnügen macht, macht sie niemals satt und füllt die Seele nicht mit der ewigen Güte. Davon bist du aber fortgenommen und zur Wohnung des Heiligen Geistes geführt; er ist in mir und ich in ihm, und er hat dich in sich beschlossen. Er ist am allerreinsten, am schönsten und stetigsten, denn er erhält alles. Forme dich daher nach dem Bewohner des Hauses und bleibe rein, demütig und fromm.“