112. Kapitel

Maria sagte: „Als mein Sohn beschnitten wurde, hob ich seine Vorhaut auf und hielt sie in höchster Ehre, wo ich auch ging. Ich dachte nämlich daran, wie ich sie der Erde überlassen solle; er war ja ohne Sünde von mir geboren worden. Als die Zeit für meinen Heimgang aus dieser Welt nahte, vertraute ich sie dem hl. Johannes, meinem Beschützer, an – ebenso wie das gesegnete Blut, das in seinen Wunden geblieben war, als wir ihn vom Kreuz abnahmen.

Als dann der hl. Johannes und sein Nachfolger aus der Welt abberufen wurde und die Bosheit und Unruhe anwuchsen, verbargen die Gläubigen es an der reinsten Stelle unter der Erde, und da blieb es lange unbekannt, bis es Gottes Engel Gottes Freunden offenbarte. O Rom, o Rom, wenn du das wüsstest, würdest du dich sicher freuen, ja, wenn du es wüsstest, würdest du ohne Unterlass weinen, denn du besitzest das für mich liebste Kleinod und ehrst es doch nicht.“