115. Kapitel

Ein Mann vom Stift Åbo kam nach Rom. Er konnte nicht Schwedisch. Da ihn in Rom niemand verstand, konnte er keinen Beichtvater finden. Er fragte Frau Birgitta um Rat, was er tun sollte. Da hörte sie im Geist Jesus Christus, Gottes Sohn, sagen: „Der Mann, der deinen Rat begehrte, ist traurig darüber, dass er niemanden hat, der seine Beichte hören kann. Sag ihm, dass der Wille genügt. Denn was war es, das dem Räuber am Kreuze half? War es nicht der gute Wille? Was öffnet den Himmel, wenn nicht der Vorsatz, das Gute zu wollen und das Böse zu hassen?

Und was führt den Menschen zur Hölle, wenn nicht der böse Wille und die ungeordnete Begierde? War nicht Luzifer gut geschaffen? Oder habe ich, der die Gottheit und die Tugend selber ist, etwas geschaffen, was schlecht ist? Keineswegs. Aber weil Luzifer seinen Willen missbraucht hat und ihn auf ungeordnete Weise angewandt hatte, wurde er selber unordentlich und durch seinen bösen Willen böse.
Soll deshalb dieser Arme Mann standhaft sein und nicht zurückweichen. Und wenn er in sein Land zurückgekehrt ist, soll er von weisen Männern begehren und hören, was gut für seine Seele ist, soll ihnen seinen Willen unterordnen und lieber dem Rat der Gerechten als seinem eigenen Willen gehorchen. Aber wenn er unterwegs stirbt, dann wird ihn das begleiten, was ich zu dem Räuber sagte: „Du wirst mit mir im Paradiese sein.“