118. Kapitel

Gottes Sohn spricht: „Rate dieser Frau, dass sie noch eine Zeitlang bei dir bleibt, denn es ist nützlicher für sie (in Rom) zu bleiben, als heimzukehren. Denn ich will mit ihr verfahren, wie ein Vater mit seiner Tochter, die von zwei Männern geliebt und zur Ehe begehrt wird, von denen der eine arm und der andere reich ist, während das Mädchen beide liebt.

Deshalb gibt der kluge Vater, wenn er die Gefühle seiner Jungfrau sieht, und dass der Arme von ihr geliebt wird, dem Armen Kleider und Geschenke, aber mit dem Reichen vermählt er seine Tochter. So will auch ich verfahren. Sie liebt ja mich und ihren Mann. Und weil ich der reichere und Herr von allen bin, so will ich ihn mit meinen Gaben versehen, die für seine Seele nützlicher sind, weil es mir gefällt, ihn bald zu mir zu rufen. Und die Krankheit an der er leidet, ist ein Zeichen dafür, dass er sterben wird.
Und da er nun vor den Allmächtigen treten wird, soll er seinen Rechenschaftsbericht in Händen haben und von fleischlichen Dingen befreit sein. Aber sie (Katharina) will ich nach Hause führen zu dem, was ihr gehört, bis sie für das Werk geeignet ist, was ich von Ewigkeit her vorbestimmt habe, und das ich ihr zeigen möchte.“

Nachdem einige Zeit verstrichen war, nachdem die selige Katharina versprochen hatte, bei ihrer Mutter in Rom zu bleiben, wurde sie jedoch von Furcht vor dem ungewohnten Leben ergriffen und erinnerte sich an ihre frühere Freiheit. Sehr unruhig bat sie die Mutter, nach Schweden zurückzukehren. Als die Mutter zu Gott betete, dass die Tochter die Versuchung überwinden möge, erschien ihr Christus und sagte: „Sage dieser Jungfrau, deine Tochter, dass sie nun Witwe geworden ist. Und ich bestimme, dass sie bei dir bleiben soll, denn ich will selber für sie sorgen.“