26. Kapitel

Der Sohn spricht: „Er, der mein Glied geworden ist, nachdem er vorher ein Glied des Teufels war, soll so arbeiten, wie die gearbeitet haben, die die Mauern Jerusalems erbauten, um das in Vergessenheit geratene Gesetz Gottes wiederherzustellen, und die die weggeführten heiligen Gefäße in Gottes Haus zurückbrachten.

Nun klage ich über drei Dinge. Erstens darüber, dass die Mauern Jerusalems niedergerissen worden sind. Was ist die Mauer Jerusalems, d.h. die meiner Kirche, wenn nicht die Leiber und Seelen der Christen? Aus denen muss ja meine Kirche erbaut werden. Ihre Mauern sind jetzt eingestürzt, denn alle suchen ihren Willen durchzusetzen, und nicht meinen. Sie wenden ihre Augen von mir ab und wollen mich nicht hören, wenn ich sie rufe. Meine Worte sind ihnen schwer zu ertragen, meine Taten ohne Wert, meine Pein abscheulich, daran zu denken, und mein Wandel unerträglich und unmöglich, ihm nachzueifern.

Zweitens klage ich darüber, dass die Geräte in meinem Hause nach Babylon verschleppt sind. Was sind die Geräte und so die vielerlei Gefäße meiner Kirche, wenn nicht der Wandel der Priester und Mönche, und wie sie ihr Leben einrichten? Ihre gute Lebensführung und ihre Zierde sind von meinem Tempel weggebracht – zum Hochmut der Welt und zum eigenen Willen und Vergnügen. Meine Weisheit und Lehre sind für sie wertlos und meine Gebote beschwerlich, und sie halten das Versprechen nicht, das sie mir gegeben haben, sie verletzen mein Gesetz und die Bestimmungen meiner Freunde, ihrer Vorgänger, und erheben ihre eigenen Einfälle zum Gesetz.

Daher soll der König, für den du bittest, geistliche Männer zusammenrufen, die weise in meiner Weisheit sind, und die, die meinen Geist besitzen, um Rat fragen und nach ihrem Rat genau erforschen, wie die Mauer meiner Kirche in den Christen wieder aufgebaut werden kann, wie man Gott Ehre erweisen kann, die Blüte des rechten Glaubens, wie die göttliche Liebe entzündet werden kann, und wie mein Leiden im Herzen der Menschen eingeprägt werden kann.

Er soll auch ergründen, wie die Gefäße in meinem Hause wieder in ihren früheren Zustand versetzt werden können, indem die Priester und Mönche ihren Übermut aufgeben und Demut annehmen, wie die nicht enthaltsam Lebenden Keuschheit lieben, die Gewinnsüchtigen und weltlich Gesinnten sich von allzu großem weltlichen Begehren fernhalten, so dass sie anderen als Licht leuchten können.

Er soll auch tapfer und weise darauf hinarbeiten, dass meine Gebote eifriger beachtet werden. Er soll gerechte Christen zusammenrufen, damit er mit ihrer Hilfe das wieder aufbauen kann, was niedergebrochen ist. Wirklich, meine Kirche ist so weit von mir abgewichen, dass es – wenn die Gebote meiner Mutter ihr nicht helfen würden, keine Hoffnung auf Barmherzigkeit geben würde. Aber unter allen Laienständen sind die Ritter schlimmer als andere von mir abgefallen. Die Gefahr und Strafe für diese Abgefallenen sind dir früher gezeigt worden.“