29. Kapitel

Ich bin dein Gott und Herr, dessen Stimme Mose im Busch und Johannes am Jordan hörte. Ich will, dass du von diesem Tage an meinen Leib öfter nimmst. Er ist nämlich das Heilmittel und die Nahrung, wodurch die Seele gestärkt wird, und der, der an der Seele krank oder schwach an Tugenden ist, erquickt wird.
Steht nicht geschrieben, dass der Prophet zu einer Frau gesandt wurde, die ihn mit ganz wenig Mehl ernährte, das nicht abnahm, bis der Regen auf die Erde fiel? Ich kann mit dem Propheten verglichen werden. Mein Leib ist wie das Mehl. Es ist die Nahrung der Seele und wird nicht verzehrt oder nimmt ab, sondern ernährt die Seele und geht nie zu Ende.

Die leibliche Nahrung hat drei Kennzeichen. Erstens wird sie gekaut und verdaut. Zweitens wird sie vernichtet. Drittens sättigt sie eine Weile. Aber meine Speise wird gekaut und bleibt doch unzerkaut, zweitens wird sie nicht vernichtet, sondern bleibt dieselbe, drittens macht sie nicht nur eine Weile satt, sondern auf ewig.

Diese Speise wurde im Manna angekündigt, das die Väter des Alten Bundes in der Wüste aßen. Das ist das Fleisch, das ich im Evangelium verheißen habe, und das auf ewige Zeit satt macht. So wie der Kranke durch leibliche Nahrung erhöhte Körperkräfte erhält, so erhält also jeder, der diesen meinen Leib in guter Absicht nimmt, erhöhte geistliche Stärke. Er ist das stärkste Heilmittel, und er geht in die Seele ein und sättigt sie. Er ist den Sinnen des Körpers verborgen, aber für das Verstehen der Seele offenbar. Diese Speise ist für die Bösen ohne Geschmack, die nur die Süße der zeitlichen Dinge wohlschmeckend finden, deren Augen nur das sehen, was sie sehen möchten, und deren Verstand nur ihren eigenen Willen erkennt.“