6. Kapitel

Ich bin dein Schöpfer und dein Bräutigam. Du, meine neue Braut, hast in deinem Zorn in vielfacher Weise gesündigt. Erstens, weil du in deinem Herzen wegen Worten ungeduldig warst, die gefallen sind. Ich habe deinetwegen Geißeln ausgestanden, und als ich vor dem Richter stand, habe ich nicht ein einziges Wort geantwortet. Zweitens, weil du so hart geantwortet und allzu laut gesprochen hast, als du Vorwürfe machtest. Als ich am Kreuz festgenagelt war, blickte ich zum Himmel auf und habe meinen Mund nicht aufgetan.

Drittens weil du mich verachtet hast, für den du alles geduldig ertragen solltest. Viertens, weil du deinem Nächsten kein gutes Beispiel gegeben hast, der sich verirrt hatte, und der durch deine Geduld zum dem ermahnt werden sollte, was besser ist. Daher will ich, dass du nicht mehr zornig bist. Wirst du von jemandem zum Zorn gereizt, so rede nicht, ehe der Zorn von deiner Seele gewichen ist. Und wenn sich die Aufgeregtheit gelegt hat und die Ursache zu der Aufregung etwas überdacht ist, solltest du mit Sanftmut reden. Aber wenn du siehst, dass du nichts nützt, dass du redest, und dass du nicht sündigst, indem du schweigst, so ist es besser, zu schweigen, denn dann erhältst du einen größeren Verdienst.“