7. Kapitel

Ich bin dein Gott und der Gott und Schöpfer aller, obwohl ich jetzt vergessen und verachtet bin. Dies sollst du dem sagen, für den du betest und von dem du weißt, dass er mich liebt: „Als dir das Amt des Diakons gegeben wurde, erhieltest du die Berechtigung zu predigen, die Ungebildeten zu unterrichten und die Zügellosen zurechtzuweisen. Das habe ich selbst getan, und so handelten meine Apostel und Schüler: Um eine einzige Seele zu gewinnen, durchstreiften sie verschiedene Plätze, Städte und Dörfer, ja so opferten sogar ihr Leben zur Errettung der Seelen.

Weil es nun dein Amt ist, zu predigen, darfst du also nicht schweigen, denn rings um dich herum sind meine schlimmsten Feinde, und du wanderst in ihrer Mitte. Ihre verdammte Schwelgerei ist mir so verhasst, als ob sie am Karfreitag Fleisch essen würden. Sie gleichen einem Gefäß, das auf beiden Seiten offen ist, und das nie gefüllt wird, wenn auch das ganze Meer darin enthalten wäre. Nein, sie sind unersättlich, und ihre maßlose Wollust macht ihre Sündhaftigkeit bei ihrer Schwelgerei noch größer.

Sie schaffen sogar meine Engel, ihre Beschützer, fort und rufen Teufel zu sich, die ihnen jetzt näher als die guten Engel sind. Denn wenn sie in meinem Chor stehen, tun sie das ja nicht, um mir zu gefallen, sondern um sich den Tadel oder das Missfallen anderer zuzuziehen. Sie scheinen Nachfolger der alten Väter zu sein, aber sie sind in meinen Augen in Wahrheit Lügner und Betrüger, denn sie haben ihren Glauben gebrochen, den sie mir gelobt haben, und sie betrügen die Seelen, von deren Wohltaten sie leben, nachdem sie sie nicht durch ihren Lebenswandel oder ihre Gebote belohnen.

Deshalb schwöre ich vor allen Engeln und Heiligen in meiner Wahrheit – ich, der ich die Wahrheit bin, und aus dessen Mund nie etwas anderes als Wahrheit ausgegangen ist: Wenn sie sich nicht bessern, so werde ich sie noch eine kurze Zeit auf dem Wege ihres Willens gehen lassen, aber dann werde ich sie auf einem Wege führen, der Dornen und den spitzesten Stacheln gleicht, und damit sie nicht von diesem Weg abweichen können, werde ich rechts und links vom Wege meine Diener aufstellen, die sie daran hindern sollen, abzuweichen und sie zwingen, weiterzugehen. Und so wie ein toter Körper zu Boden fällt, so werden ihre Seelen dann in die Hölle hinabstürzen, die so tief ist, dass sie nie mehr daraus hervorkommen können.“