79. Kapitel

Ein Mann, der nicht zum Priester geweiht war, verrichtete die Messe. Er wurde vor den Richter geführt und verurteilt, verbrannt zu werden. Als die Braut (Birgitta) für ihn bat, sprach Christus zu ihr und sagte: „Gib Acht auf meine Barmherzigkeit! Wenn dieser Mann ungestraft gelassen würde, hätte er nie die Ehre des Himmels gewinnen können. Jetzt bekam er jedoch Reue, und deshalb wird er auf Grund der Strafe, die er leidet, und wegen seiner Reue Gnade und Ruhe finden.

Aber nun kannst du fragen, wieweit das Volk, das die Messen des ungeweihten Priesters hörte und das Sakrament von ihm empfing, verdammt ist oder eine Todsünde begangen hat. Ich antworte dir, dass es keineswegs verdammt ist, denn seine Zuhörer wurden von seinem Glauben verführt, da sie glaubten, er sei vom Bischof geweiht, und dass ich auf dem Altar in seinen Händen war. Ebenso war der Glaube der Paten, die von ihm getauft wurden, von Nutzen, denn der aus einem Liebeswerk geborene Glaube, der an Gottes gute Gaben glaubt, wird nicht unbelohnt bleiben und wird das Ziel seiner Sehnsucht nicht verlieren.“