80. Kapitel

Eine Frau war vom Teufel angefallen, und ihr Bauch schwellte so sehr auf, als ob sie gleich ein Kind gebären würde, und nachher zog er sich so sehr zusammen, dass es war, als ob sie nichts im Bauch hätte. Als sie von dem unreinen Geist lange in dieser Weise geplagt wurde und einmal über das andere wie eine schwangere Frau aufgeschwollen war, fragte ihre Herrin Christi Braut in dieser Angelegenheit um Rat.

Als die Braut betete, sagte Christus zu ihr: „Wie unter den guten Geistern einer edler und höher als der andere ist, so ist auch unter den bösen Geistern einer niedriger als der andere. In diesem Reich gibt es nämlich vor allem drei Arten von Teufeln. Die erste Art ist feuerähnlich und brennt und herrscht über Prasser und Trinker. Die zweite Art ist teufelsgleich und nimmt Leib und Seele des Menschen in Besitz. Die dritte Art ist noch abscheulicher als die beiden anderen; sie verführt den Menschen zur Lüsternheit.

Weil der Teufel in dieser Frau wegen ihrer Untreue und mangelnden Enthaltsamkeit herrschte, und weil sie vor Scham ohne Beichte zur Kommunion ging, soll sie also die lange verborgene Sünde beichten, und Gottes Freunde mögen für sie beten, und dann soll sie meinen Leib aus der Hand des Priesters annehmen, denn ich möchte, dass sie geheilt wird, nachdem einige meiner Freunde für sie gebetet und geweint haben.“
Nachdem dies geschehen war, wurde die Frau geheilt.