81. Kapitel

Ein dreijähriger Junge konnte keine Ruhe haben, wenn er nicht mit kaltem Wasser besprengt wurde. Die Braut (Birgitta) sah dies und wunderte sich. Da sagte Christus zu ihr: „Betrachte Gottes Gerechtigkeit und Zulassung! Die Mutter dieses Jungen wurde lange vom Teufel der Lüsternheit geplagt. Denn weil der Teufel ein Geist ist, schafft er sich einen Leib aus Luft. In diesem Leibe raste er und zeigte sich in sichtbarer Gestalt, indem er seine Bosheit und Liederlichkeit mit dieser Frau ausübte, als ob er Unzucht mit ihr treiben würde.

Und obwohl der Junge aus dem Samen des Vaters und der Mutter geboren ist, hat doch der Teufel die größte Macht über ihn, denn er ist nicht durch die wahre Taufe neugeboren, sondern nur auf die Weise getauft, wie Frauen zu taufen pflegen, die die Worte der heiligen Dreifaltigkeit nicht kennen. Daher soll der Junge im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft werden; dann wird er geheilt.

Die Mutter soll dagegen ihre Sünde beichten, und wenn ihr der Teufel naht, soll sie sagen: „Jesus Christus, Gottes Sohn, der von der Jungfrau Maria zur Erlösung der Menschen geboren ist, der gekreuzigt wurde und nun im Himmel und auf Erden regiert, erbarme dich über mich!“ Die Frau tat das und wurde da von dem bösen Geist befreit.