82. Kapitel

Ein Ritter begehrte den Rat einer Hellseherin, ob Männer des Reiches einen Aufruhr gegen den König von Schweden machen sollten oder nicht, und es geschah, wie die Hellseherin gesagt hatte. Später erzählte der Ritter dies im Beisein der Braut Christi dem König. Nachdem dieser den König verlassen hatte, hörte sie gleich im Geiste Christi Stimme, der zu ihr sagte: „Du hast gehört, wie der Ritter Rat von einer Hellseherin begehrte, und wie sie voraussagte, dass Frieden herrschen würde. Sag daher dem König, dass dies mit meiner Zulassung wegen des Aberglaubens des Volkes geschah, denn der Teufel kann in seiner schlauen Natur vieles aus der Zukunft erforschen, was er denen bekannt gibt, die ihn um Rat fragen, damit er die täuschen und betrügen kann, die ihm treu sind und mir untreu.

Sag deshalb dem König, dass solche Menschen aus der Gemeinde der Gläubigen ausgerottet werden sollen, denn sie sind Betrüger der Seelen. Sie begeben sich nämlich um zeitlichen Gewinns willen in den Dienst des Teufels, damit viele in die Irre geführt werden. Das ist nicht verwunderlich, denn wenn der Mensch begehrt, mehr zu wissen, als Gott will, dass er wissen soll, und sich gegen Gottes Willen Reichtümer schaffen will, da schickt der Teufel, der seinen Sinn versuchen will und sieht, dass er seinen Eingebungen zuneigt, seine Mithelfer, d.h. Hellseherinnen und andere Feinde des Glaubens, durch die der Mensch betrogen wird. Und während man so das kleine zeitliche Gut gewinnt, das man ersehnt, verliert man das ewige.“