85. Kapitel

Ein Mann, der vierzig Jahre im Fegefeuer war, offenbarte sich der Braut und sagte: „Auf Grund meiner Sünden und der weltlichen Güter, die dir bekannt sind, wurde ich lange im Fegefeuer geplagt. Ich hörte nämlich oft in meinem Leben, dass diese Güter unrechtmäßig von meinen Eltern erworben worden sind, aber ich habe mich nicht darum gekümmert und habe das Gut nicht zurückerstattet. Aber als einige meiner Verwandten, die ein rechtes Gewissen hatten, durch Gottes Eingebung nach meinem Tode diese Güter ihren rechtmäßigen Besitzern zurückerstattet hatten, da wurde ich dadurch und durch die Gebete der Kirche vom Fegefeuer befreit.“

Dann sagte Christus zur Braut: „Was glauben die treulosen Menschen, die Besitzer, die die unrechtmäßig erworbenen Güter bewusst behalten? Glauben sie, dass sie zu meiner Ruhe eingehen werden? Aber wahrhaftig, sie werden das ebenso wenig, wie Lucifer. Und Almosen von schlecht erworbenen Gütern werden ihnen nichts nützen, sondern diese Almosen werden in Freude für ihre wirklichen Herren verwandelt werden, die, die diese Güter besessen haben.
Die dagegen, die schlecht erworbene Güter besitzen, ohne davon zu wissen, sollen nicht bestraft werden. Auch werden die, die den festen Willen haben, dies zurückzuerstatten, und die in der Tat so viel tun, wie sie können, das Himmelreich nicht verlieren, denn Gott wird wegen ihres guten Willens das Fehlende entweder in dieser oder der kommenden Welt ersetzen.“