55. Kapitel

Gottes Sohn sprach zur Braut mit den Worten: „Du, die geistliche Dinge sieht, darfst nicht schweigen, weil du getadelt wirst und nicht reden, weil du von den Menschen gepriesen wirst und nicht fürchten, dass meine Worte die dir von oben offenbart wurden, verachtet werden und nicht gleich ihre Wirkung tun. Wer mich verachtet, wird nämlich von der Gerechtigkeit gerichtet, während der, der mir gehorcht, von der Barmherzigkeit belohnt wird, und dies in doppeltem Maße, indem teils die Sündenstrafe aus dem Buch der Gerechtigkeit getilgt wird, teils der Lohn im Verhältnis zur Buße für die Sünde erhöht wird.

Deshalb werden alle meine Worte in der Absicht gesandt, dass – wenn die, zu denen meine Worte geschickt werden, zuhören und daran glauben und sie in die Tat umsetzen, dann gehen meine Versprechungen in Erfüllung. Israel wollte meine Gebote nicht befolgen, sondern gab den rechten und vorteilhaften Weg auf; es schlug den schlechten und mühsamen ein und wurde so allen verhasst. Viele von dem Volk sind jetzt in der Hölle, doch noch mehr sind im Himmel. So verhält es sich auch jetzt. Denn das Volk dieses Landes, das ich geplagt habe, ist deshalb doch nicht demütiger oder gehorsamer geworden, sondern im Gegenteil frecher und aufsässiger gegen mich.“

Dann hörte ich eine Stimme sagen: „O mein Sohn, der du das Menschengeschlecht durch deinen Tod von der Hölle erlöst hast, steh auf und verteidige dich, denn viele Männer und Frauen haben dich aus ihrem Herzen ausgeschlossen. Tritt daher weise wie Salomo ins Reich ein, hebe mit der Stärke Simsons die Türen aus den Angeln, baue eine Schanze gegen die Priesterschaft, lege Schlingen für die Füße der Ritter, erschrecke die Frauen mit Waffen und reiß die Brücken für das Volk nieder, so dass keiner deiner Feinde entkommt, ehe die, die sich gegen dich verhärten, mit wahrer Demut um Erbarmen bitten.“