6. Kapitel

Gottes Sohn spricht zur Braut: „Ich sagte dir vorher, dass der König sein Volk und die Gesellschaft in seinem Reiche lieben soll. Er zeigt, dass er sie liebt, wenn er sie die herkömmlichen Gesetze nutzen lässt, wenn er keine grausamen Vögte und Steuereinnehmer über die Gesellschaft und das Volk herrschen lässt, wenn er das Volk nicht mit neuen Auflagen bedrückt, die er erfindet, und sie nicht mit mühsamer und ungewöhnlicher (? gästning) beschwert. Für die Bekämpfung der Ungläubigen kann der König das Volk und die Gesellschaft demütig um Hilfe bitten, falls er sie braucht. Aber er soll genau darauf achten, dass dies nicht zu einer Sitte und zum Gesetz wird.

Der König soll auch Gewohnheiten abschaffen, die der Erlösung der Seelen im Wege stehen, und besonders den alten Brauch, dass – wenn Schiffe auf Grund von Sturm an den Stränden seines Reiches kentern, der Besitzer der Schiffe und der Handelswaren ausgeplündert wird, wenn die Güter an Land geschwemmt werde. O, welche unmenschliche Grausamkeit ist es doch, die Trübsal für den in Not Geratenen noch zu vermehren! Ist es für den Betroffenen nicht Trauer genug, das Schiff zu verlieren? Soll ihm außerdem noch anderes Eigentum geraubt werden? Deshalb soll der König diese Gewohnheit und andere schlechte und sündige Gebräuche in seinem Reich abschaffen, damit er größere Gnade und größeren Segen vor meinen Augen findet.“