Wie wir uns vor dem Gebet vorbereiten

Das geistige Gebet umfasst drei Teile: die Vorbereitung, die Meditation und der Abschluss.
1. In der VORBEREITUNG gibt es drei Akte: 1) den Akt des Glaubens, der Gegenwart Gottes und der Anbetung; 2) den Akt der Demut und der Reue über unsere Sünden, und 3) eine Petition für Licht. Diese dürfen auf folgende Weise gemacht werden:
Mein Gott, ich glaube, dass Du innerhalb meiner gegenwärtig bist; ich liebe Dich über alles mit meiner ganzen Seele.
Achten Sie darauf, diesen Akt mit einem lebendigen Glauben zu machen, denn eine lebhafte Erinnerung an Gottes Anwesenheit trägt sehr dazu bei, Ablenkungen fernzuhalten. Kardinal Caracciolo, Bischof von Aversa, pflegte zu sagen, dass wenn eine Person in der Meditation abgelenkt wird, es Gründe gibt anzunehmen, dass sie keinen lebendigen Akt des Glaubens gemacht hat.

2. Herr, ich sollte jetzt in der Hölle sein zur Strafe für die Vergehen, die ich Dir angeboten habe. Es bereue sie vom Grunde meines Herzen, hab Erbarmen mit mir.

3. Ewiger Vater, um Jesus und Maria willen, gibt mir Licht in dieser Meditation, dass ich Frucht von ihr tragen darf.
Dann müssen wir uns, indem wir ein 'Gegrüßet seist Du, Maria' sprechen, der Heiligen Jungfrau übergeben, dem Hl. Josef, unserem Schutzengel und unserem heiligen Schutzpatron. Der Hl. Franz von Sales sagt, diese Akte sollten mit Inbrust gemacht werden, doch sollten sie kurz sein, dass wir unmittelbar in die Meditation gehen.

II. Beim Eintreten in die MEDITATION müssen wir von allen äußeren Gedanken Abschied nehmen, wie der Hl. Bernhard sagt: "O meine Gedanken, wartet hier! nach der Meditation werden wir über andere Dinge sprechen." Seien Sie achtsam, nicht zuzulassen, dass das Gemüt wandert, wohin es wünscht; sollte aber ein ablenkender Gedanke eintreten, dürfen wir nicht gestört werden, noch sollten wir ihn mit einer gewaltsamen Anstrengung verbannen; lassen Sie uns ihn ruhig entfernen und zu Gott zurückkehren. Lassen Sie uns daran erinnern, dass der Teufel hart arbeitet uns in der Zeit der Meditation zu stören, um zu erreichen, dass wir sie aufgeben. Lassen Sie ihn also in Ruhe, denn, seien Sie überzeugt, dass derjenige, der aufgrund von den Ablenkungen das geistige Gebet auslässt, dem Teufel ein Vergnügen bereitet. Es ist unmöglich, sagt Cassian, dass unsere Gemüter während des Gebets frei von allen Ablenkungen sein sollten. Lassen Sie uns also niemals die Meditation aufgeben, wie groß auch unsere Ablenkungen sein mögen. Der Hl. Franz von Sales sagt, dass wenn wir im geistigen Gebet nichts anderes tun sollten, als ständig Ablenkungen und Versuchungen verbannen, die Meditation gut gemacht wird. Und vor ihm hat der Hl. Thomas gelehrt, dass unfreiwillige Ablenkungen die Frucht des geistigen Gebets nicht wegnehmen. Wenn wir merken, dass wir vorsätzlich abgelenkt werden, lassen Sie uns von der absichtlichen Störung Abstand nehmen und die Ablenkung verbannen; aber lassen Sie uns achtsam sein, unsere Meditation nicht zu einzustellen.