Vorwort Die Wunder der heiligen Birgitta

Birgitta Birgersdotter hatte einen außerordentlichen Eindruck auf ihre Zeitgenossen gemacht. Die höchste Ehrenbezeugung, die einem Sterblichen zuteil werden konnte, nämlich die Heiligsprechung oder Kanonisierung, wollte man für sie bewirken. Deshalb war es erforderlich, dem Heiligen Stuhl zuverlässige Urkunden über ihr Leben und die Macht ihrer Fürbitten vorzulegen. Ihre beiden Beichtväter, Petrus Olovsson von Alvastra und Petrus Olovsson von Skänninge, haben also die Biographie verfasst, von der eine Übersetzung im ersten Band dieser Arbeit veröffentlicht wurde.

Bischof Nikolaus Hermansson von Linköping, der Birgitta in seinem schönen officium Rosa rorans gehuldigt hat, bildete eine Komission zur Aufzeichnung von Wundern, die auf ihre Fürbitten hin geschehen sind, und die auf ihrem Grab in Vadstena eingegraben sind. Die Kommission bestand aus Johannes Jordersson, berufener Priester, Gudmar Fredriksson aus Enköping, Birgittas früherer Kaplan, sowie Pfarrer Kettilmund – alle drei gehörten dem ältesten Bestand an Mönchen im Kloster Vadstena an.

Sie protokollierten 64 Wunder, die sich in den Jahren 1374-76 ereigneten, also nach Birgittas Tod, und sie schlossen ihre Arbeit am 9. Dezember des letztgenannten Jahres ab. Die kulturhistorisch interesannte Wundersammlung wurde in unserer Zeit von Isak Collijn in Acta et processus canonizacionis beate Birgitte (S. 108 - 143) publiziert, und daraus wurde sie nun übertragen. (Die Bezeichnung der Ziffern stammt natürlich vom Übersetzer.)

T.L.