116. Kapitel

Die heilige Birgitta sprach zur Gottheit und sagte: „O mein lieblichster Gott, wenn du geruhst, mein Herz zu besuchen, können meine Arme nicht still halten, sondern sie müssen meine Brust aus göttlicher Liebe umarmen – so groß ist die Süßigkeit, die ich dann in meinem Herzen empfinde. Es kommt mir vor, als wärest du so fest in meine Seele eingedrückt, dass du ihr Herz und Mark und ihr ganzes Innere wärest. Und deshalb bist du mir noch lieber als beide, ich meine, lieber als Leib und Seele. Ich wäre glücklich, wenn ich tun könnte, was dir wohlgefällt. Deshalb, liebster Herr, gib mir Hilfe und das Vermögen, um in allen Dingen dir zu Ehren zu wirken.“

Gott antwortete: „Tochter, so wie Wachs auf das Siegel gedrückt wird, so wird deine Seele im Heiligen Geist geprägt sein, und infolgedessen wird nach deinem Tod von vielen gesagt werden: „O, nun sehen wir, dass der Heilige Geist mit ihr war!“ Und meine Wärme soll zu deiner Wärme hinzugegeben werden, so dass alle, die in ihre Nähe kommen, Wärme, Licht und Kraft davon empfangen.“