Worte unseres Herrn Jesus Christus an die braut; über die unterweisung der braut, ihn, den bräutigam, zu lieben und zu ehren; und über den haß des bösen auf Gott und ihre liebe zur Welt.
3. Kapitel

Ich bin dein Gott und Herr, den du verehrst. Ich bin der, der Himmel und Erde mit meiner Macht erhält, und sie werden nicht von irgendwelchen anderen Dingen oder Pfeilern aufrecht erhalten. Ich bin der, der in Gestalt des Brotes täglich auf dem Altar als wahrer Gott und wahrer Mensch geopfert wird. Ich bin derselbe, der dich auserwählt hat. Ehre meinen Vater. Liebe mich. Sei meinem Geist gehorsam. Bezeuge meiner Mutter Ehre als deine Herrscherin. Ehre alle meine Heiligen. Bewahre den rechten Glauben von ihm, der den Zweikampf der beiden Geister, d.h. der Geister der Lüge und der Wahrheit, an sich selbst erfahren und mit meiner Hilfe gesiegt hat. Bewahre wahre Demut. Was ist wahre Demut, wenn nicht dies, sich so zu zeigen, wie man ist, und Gott für die guten Dinge preist, die er beschert hat?

Aber jetzt sind es viele, die mich und meine Taten hassen und meine Worte für Trübsal und Eitelkeit halten, aber stattdessen den Hurenbock, d.h. den Teufel, mit Liebe und mit Bitterkeit. Sie würden meinem Namen nicht bekennen, wenn sie sich nicht vor den Menschen schämten und sie fürchteten. Die Welt lieben sie so leidenschaftlich, dass sie weder Tag noch Nacht in der Arbeit für sie müde werden, und vor Liebe zu ihr glühen sie beständig. Ihr Dienst gefällt mir so, als wenn jemand seinem Feinde Pfennige geben würde, damit sein eigener Sohn erschlagen werde.

So verfahren diese. Sie geben nämlich ein geringes Almosen und ehren mich mit den Lippen, damit sie weltlichen Erfolg haben und in ihrer Berühmtheit und in ihrer Sünde bleiben. Daher werden ihre guten Sinne abgetötet, und sie werden gehindert, Fortschritte im Guten zu machen. Aber wenn du mich von deinem ganzen Herzen lieben willst und nichts anderes begehrst als mich, so werde ich dich durch Liebe zu mir ziehen, wie der Magnet das Eisen anzieht, und dich auf meinen Arm legen, der so stark ist, dass niemand ihn auszustrecken vermag, so hart, dass niemand ihn zu beugen vermag, wenn er ausgestreckt ist, und so lieblich, dass er alle Wohlgerüche übertrifft, und dass die Genüsse der Welt keinem Vergleich damit standhalten.

Erklärung
Der Mann, der Christi Braut unterweisen sollte, war ein heiliger Magister der Theologie, der Magister Mattias weß, Domherr in Linköping. Er schrieb vortreffliche Kommentare zur ganzen Bibel. Er wurde vom Teufel auf eine sinnenreiche Weise mit vielen Hetzereien gegen den Kathol. Glauben versucht. Er besiegte sie jedoch alle mit Christi Hilfe und konnte vom Teufel nicht überwunden werden, wie es deutlich in der Lebensbeschreibung der hl. Birgitta steht. Dieser Magister Mattias hat den Prolog zu diesen Büchern geschrieben, der beginnt: Stupor et mirabilia ect. Er war ein heiliger Mann und mit geistlicher Macht in Taten und in der Verkündigung ausgerüstet. Als er in Schweden starb, war Christi Braut in Rom, und als sie da betete, hörte sie im Geist eine Stimme, die sagte: „O selig bist du, Magister Mattias, wegen der Krone, die dir im Himmel bereitet ist! Komm nun zu der Weisheit, die nimmer endet.“ Über ihn steht auch in diesem Buch, Kap. 52 zu lesen, ferner im Buch V, dritte Antwort auf die letzte Frage, sowie in Buch VI, Kap. 75 und 89.